Bedauert Vorfall

Dalai Lama wollte Zungenkuss mit Bub

Ausland
10.04.2023 19:01

Der Dalai Lama hat sich für ein verstörendes Video entschuldigt, das in den sozialen Medien viral geworden ist. Die Aufnahme, die während einer Veranstaltung im Februar in der indischen Stadt Dharamsala entstanden ist, zeigt das geistliche Oberhaupt der Tibeter einen Buben auf den Mund küssen, ehe der 87-Jährige den Minderjährigen mit der Frage konfrontiert, ob dieser denn an seiner Zunge „saugen“ könnte.

Bei der Veranstaltung in Dharamsala konnten Zuschauer dem Dalai Lama, der mit bürgerlichem Namen Tenzin Gyatso heißt, Fragen stellen. Der Bub wollte den Geistlichen einfach umarmen und fragte, ob er dies denn machen dürfte. Der 87-Jährige ließ das zu und küsste den Buben zunächst auf die Wange und dann auf den Mund. Nach einer kurzen Pause forderte der Dalai Lama dann auf Englisch: „Saug an meiner Zunge.“ Gleichzeitig näherte er sich unter dem Gelächter einiger anwesender Würdenträger dem Gesicht des Kindes.

„Der ekelhafteste Moment, den ich je erlebt habe“
Nach Veröffentlichung des Videos reagierten zahlreiche User in den sozialen Medien entrüstet. „Das war der ekelhafteste Moment, den ich je erlebt habe“, postete eine chinesische Journalistin. Eine indische Kinderrechtsorganisation sprach in einer Stellungnahme gegenüber dem Nachrichtensender CNN von „Kindesmissbrauch“. Die Geste des Dalai Lama könne auch nicht mit kulturellen Gepflogenheiten der Tibeter erklärt werden, hieß es. Tatsächlich dient das Zeigen der Zunge in Tibet oft als Form des Grußes.

Wegen der massiven Kritik sah sich der buddhistische Mönch aber dann doch zu einer Entschuldigung gezwungen. „Seine Heiligkeit möchte sich bei dem Jungen und seiner Familie sowie bei seinen vielen Freunden auf der ganzen Welt für die Verletzung entschuldigen, die seine Worte verursacht haben könnten", hieß es auf der Twitter-Seite des Dalai Lama.

Er necke oft „Menschen, die er trifft, auf eine unschuldige und spielerische Art und Weise“. Er bedauere aber den Vorfall, wurde weiter erklärt.

Autonomiebestrebungen der Tibeter
Der Dalai Lama war während eines Aufstands im Jahr 1959 aus Tibet geflohen. Seitdem lebt er wie viele andere tibetische Flüchtlinge in Dharamsala im Exil. Seine politische Rolle hat der Dalai Lama inzwischen offiziell aufgegeben. Er strebt nicht die Unabhängigkeit Tibets, jedoch eine größere Autonomie an. Peking unterstellt dem Dalai Lama aber, Tibet von China abspalten zu wollen.

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