Plan vor Finalisierung

Gasleitung für Tirol, „Wasserkraft als Rückgrat“

Tirol
11.04.2023 12:00

Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) plädiert für Wasserkraft und Fotovoltaik als erneuerbare Energieträger. Doch zur Überbrückung, bis die Energiewende vollzogen ist, will er Tirol rasch an das österreichische Gasnetz anschließen.

Jeder, der auf fossile Energie angewiesen ist, hat die kriegsbedingten Teuerungen zu spüren bekommen. Die Heizkosten haben sich massiv verteuert. Die Befürchtung, dass uns das Gas ausgeht, hat sich aber Gott sei Dank nicht bewahrheitet. Damit das auch weiterhin so bleibt, müssen Vorkehrungen getroffen werden.

„Das Gasnetz in Tirol wird über Deutschland befüllt. Für unsere Versorgungssicherheit brauchen wir im Westen aber auch die Garantie, dass bei Mangellagen und Engpässen dennoch Gas geliefert wird. Das Abkommen zwischen Österreich und Deutschland ist hier ein wesentlicher Schritt“, erklärt Tirols LH Anton Mattle der „Krone“. Er will sich aber nicht nur auf Wien und Berlin verlassen: „Vertrauen ist gut, Eigenständigkeit ist besser. Deshalb ist es immer noch unser Ziel, Tirol direkt an das österreichische Gasnetz anzuschließen!“

Hauptgasleitung nach Tirol
Hier scheint nun Bewegung reinzukommen. In den nächsten Monaten, noch vor dem Sommer, sollen in Salzburg die Bauarbeiten für eine neue Hauptgasleitung nach Tirol beginnen. Damit soll Tirol auch über österreichisches Staatsgebiet ans Gasnetz angeschlossen werden.

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Auch wenn viele auf den Ausstieg aus Gas drängen, wird es für den Übergang bis zur Energiewende noch Brückenenergieträger wie Gas brauchen.

Tirols LH Anton Mattle

„Das Tiroler Netz reicht bereits bis an die Landesgrenze, wir warten nur noch auf den Salzburger Anschluss. Die Salzburg-Netz wird den Tennengauer Abschnitt entlang der Tauernautobahn errichten und im Herbst dann den Lückenschluss im Pinzgau zwischen Saalfelden und Hochfilzen vollziehen. Bis Ende 2024 soll Tirol dann angeschlossen sein. Die Kosten werden mit 20 Millionen Euro kolportiert“, sagt Mattle.

Die Planungen laufen schon länger, jetzt folgt die Finalisierung. „Auch wenn viele auf den Ausstieg aus Gas drängen, wird es für den Übergang bis zur Energiewende noch Brückenenergieträger wie Gas brauchen. Der Ausstieg geht nicht von heute auf morgen, auch wenn jetzt sehr viel passiert“, betont der Tiroler Landeshauptmann.

„Doppelt abgesichert“
Nichts desto trotz bleiben Wasserkraft und Fotovoltaik weiter das Rückgrat der Tiroler Energieversorgung. „Unser Schwerpunkt liegt am technologieoffenen Ausbau erneuerbarer Energien mit Wasserkraft und Fotovoltaik als Rückgrat. Damit wollen wir unabhängig von der importierten Teuerung werden und unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Bis die Energiewende vollzogen ist, müssen wir aber alles daran setzen, die Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten. Deshalb setzen wir auf den Lückenschluss zwischen Saalfelden und Hochfilzen. Damit sind wir doppelt abgesichert und stellen die Versorgung mit dem Brückenenergieträger Gas bis zur vollzogenen Energiewende sicher“, sagt LH Mattle abschließend.

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