Trotz guter Auftragslage und prognostiziertem Umsatz-Plus geht die Tiroler Baubranche mit Vorbehalten in die Saison 2023. Die aktuellen Krisen machen auch vor den Betrieben nicht Halt, daher stellen die Vertreter einige Forderungen.
Noch ist die Auftragslage gut. Doch in der Tiroler Bauindustrie ist man mit Blick auf das Jahr 2023 angespannt. „Herbst und Winter könnten schwierig werden“, fasst Anton Rieder, Tirols WK-Vizepräsident und Innungsmeister des Baugewerbes, zusammen. Die Branche sei gut durch Corona gekommen, jetzt aber trübe sich die Situation. „Wir waren überrascht, wie schnell das gegangen ist“, gibt Rieder zu.
Inflation höher als Umsatz-Wachstum
Eine Befragung unter den Bauunternehmen des Landes hat gezeigt: Die Stimmung war schon besser. 2022 lag sie – in Schulnoten gemessen – bei einem schlechten Gut, im heurigen Frühjahr kam man nur mehr auf ein Befriedigend. Lieferengpässe, hohe Energiekosten und Fachkräftemangel zehren an den Nerven.
Der Bau ist und bleibt ein Wirtschaftsmotor. Ohne Arbeitskräfte werden wir diesen nicht am Laufen halten. Die Politik ist gefragt.
Manfred Lechner, Sprecher der Tiroler Bauindustrie
Da nützt es wenig, dass man damit rechnet, dass in Tirol heuer mehr fürs Bauen ausgegeben wird – nämlich 2,412 Mrd. Euro, um 5,1 Prozent mehr als noch 2022 – und dass damit auch der Umsatz um 5,5 Prozent steigen sollte. „Die Inflation dürfte nämlich höher sein und damit haben wir real einen Rückgang“, relativiert Manfred Lechner, Sprecher der Bauindustrie.
Forderungen an die Politik
Um den für Tirol so wichtigen Wirtschaftszweig gut durch diese Krise zu bringen, müssten Ausschreibungen laut Anton Rieder regionaler vergeben werden und für Bauvorhaben solle es schnellere und transparentere Verfahren geben. Ein Schritt dazu ist gemacht: Ab 2024 kommt die digitale Baueinreichung.
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