Forscher vor Rätsel

Unbekannte Signale im Gehirn von Kraken gemessen

Wissenschaft
13.03.2023 12:26

Verglichen mit anderen wirbellosen Tieren gelten Kraken als außerordentlich intelligent. Wegen ihrer Fähigkeiten spekulieren manche Wissenschaftler gar, dass sie außerirdischen Ursprungs sein könnten. Jetzt haben Forscher erstmals die Gehirntätigkeit der Kopffüßer gemessen und dabei bislang unbekannte Signale und Hirnmuster entdeckt ...

Einem internationalen Forscherteam am Okinawa Institute of Science and Technology (OIST) in Japan gelang es mittels implantierter Elektroden und Datalogger zwölf Stunden lang ununterbrochen die Hirnaktivitäten eines sich frei bewegenden Exemplars eines Großen Blauen Kraken aufzuzeichnen. Das Tier wurde gleichzeitig in seinem Aquarium gefilmt und die Aufnahmen mit den Gehirnströmen synchronisiert (siehe Video oben).

Ungewöhnliche langsame Oszillationen
Die OIST-Wissenschaftler konnten mehrere ganz unterschiedliche Muster von Gehirnaktivitäten identifizieren, von denen einige in Größe und Form denen von Säugetieren ähnelten. Sie registrierten aber auch völlig andere - sehr lang anhaltende, langsame Oszillationen - wie sie zuvor noch nie beschrieben worden sind.

Die Forschungsergebnisse seien „ein Durchbruch im Verständnis darüber, wie die Kraken-Gehirne das Verhalten der Tiere kontrollieren“, heißt es in einer Mitteilung des OIST. „Zudem liefern sie Informationen über die allgemeinen Prinzipien, die für die Entstehung von Intelligenz und Erkenntnis notwendig sind“, schreiben die Forscher im Fachmagazin „Current Biology“.

„Außerordentliche kognitive Fähigkeiten“
„Sie haben ein großes Gehirn, einen erstaunlich einzigartigen Körper und fortgeschrittene kognitive Fähigkeiten, die sich völlig anders entwickelt haben als die von Wirbeltieren“, wird Forscherin Tamar Gutnick, Erstautorin der Studie und Mitarbeiterin an der Abteilung für Physik und Biologie am Okinawa Institute of Science and Technology, zitiert.

Rätsel um unbekannte Hirnaktivitätsmuster
Bislang waren die Wissenschaftler nicht in der Lage, die bislang unbekannten Hirnmuster einem spezifischen Verhalten der Kopffüßer zuzuordnen. In nächsten Schritten wollen sie die höchst intelligenten Tiere daher vor Lern- und Erinnerungsaufgaben stellen - in der Hoffnung, so das Rätsel um die unbekannten Hirnaktivitätsmuster zu lösen.

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