Im Defereggental setzen die Verantwortlichen der Heilwasserwelt auf die Legende der unheimlichen Schnabelmenschen. Die neue Geschäftsführerin will die Marke nun etablieren und verringerte das Sortiment.
Gespannt lauschen die Touristen bei der Fackelwanderung den Erzählungen von Manuela Gutwenger. Sie berichtet davon, wie die sogenannten „Schnabelmenschen“ vor Hunderten Jahren die Deferegger Bevölkerung terrorisierten. Auf einigen Stationen, die mit Skulpturen heimischer Künstler gestaltet sind, bringt sie die Legende der „Unheilbringer“ näher. Von der ersten Begegnung bis hin zur Versöhnung. Als Dank hinterließen sie – so sagt es zumindest die Legende – das heute bekannte Deferegger Heilwasser.
Neue Geschäftsführung bringt neue Linie und Ideen
Das Wasser mit der heilenden Wirkung wird in der Heilwasserwelt am Ende der Wanderung abgepumpt. In mehr als 1800 Metern Tiefe liegt die Quelle, aus der täglich bis zu 400 Liter abgepumpt werden können.
Die Kosmetikprodukte wurden aber noch nicht richtig entwickelt. Nun steckt mein Herzblut in der Neukonzipierung.
GF Simone Klinkner
Geschäftsführerin krempelt um
Seit wenigen Wochen erst ist die Leitung in neuen Händen. Die Münchnerin Simone Klinkner wurde vom Beirat zur neuen Geschäftsführung bestellt: „Ich bin hier angetreten, um mit den Menschen zu arbeiten und die Marke nach vorne zu bringen.“ Dass es sie nach Osttirol verschlagen hat, verdankt sie Freunden. Vor einigen Jahren kam sie gemeinsam mit ihrem Mann auf Besuch nach St. Jakob und verliebte sich auf den ersten Blick ins Defereggental.
Nun kann sie ihre langjährige Erfahrung im Produktmanagement aus der Kosmetikbranche in ihre neue Funktion einbauen. „Der Beirat meinte, man habe mit dem Heilwasser ein tolles Produkt. Die Kosmetikprodukte wurden aber noch nicht richtig entwickelt. Nun steckt mein Herzblut in der Neukonzipierung“, erzählt sie. So verschlankte sie das Produktportfolio und will das Wasser als den Star etablieren.
Heilende Wirkung bei sehr vielen Hauterkrankungen
Den weiteren Fahrplan hat Klinkner vor Augen. In den kommenden Jahren will man das Heilwasser stärker in den Fokus rücken. „Es ist ja vor allem für Menschen mit Hauterkrankungen, wie Akne oder Schuppenflechte, wirksam.“ Zudem sollen auch der Tourismusverband und Hotels ins Boot geholt werden, um als Talmarke gemeinsam aufzutreten. Um dem Produkt ein Gesicht zu verleihen, griff man deshalb auch die Legende der Schnabelmenschen, Menschen mit einem Vogelkopf und langem Schnabel, auf. „Sie sind nun unser Wahrzeichen und vielleicht kommen sie eines Tages wieder“, lacht Klinkner.
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