Stadt Graz handelt:

Kinder können nicht mehr richtig schwimmen

Steiermark
08.03.2023 06:00

Vor allem älterer Nachwuchs kann sich im Wasser oft nicht mehr richtig fortbewegen - und das ist lebensgefährlich. Darum stockt Graz jetzt Schwimmkurse auf.

Erst vier Tage ist es her, dass in der Therme Lutzmannsburg (Burgenland) ein fünfjähriges Mädchen leblos im Wasser trieb. In einem kurzen unbeaufsichtigten Moment sprang es ins Becken, wenig später starb es im Krankenhaus. Heuer ist es schon der zweite Todesfall österreichweit, 2022 ertranken fünf Kinder.

„Bei Ertrinkungsunfällen stirbt eines von fünf Kindern, eines trägt schwere Behinderungen davon“, weiß Peter Spitzer vom Verein „Große schützen Kleine“. Statistisch am häufigsten tödlich endet es für Kinder von 0 bis 4 Jahren im eigenen Garten oder in Flüssen in den Monaten Juni, Juli oder August innerhalb von nur wenigen Minuten.

Stellten die Kampagne „Schwimmen rettet leben“ in der Volksschule Krones vor: (v.l.) Sportstadtrat Kurt Hohensinner, Karin Schradenecker (Sportamt), Peter Spitzer (Generalsekretär Verein „Große schützen Kleine“), Hugo Schuster (Präsident Landesschwimmverband), Bernd Pickl (Vizepräsident Landesschwimmverband), Jördis Steinegger (Ex-Schwimmerin und Schwimmlehrerin). (Bild: Stadt Graz/Fischer)
Stellten die Kampagne „Schwimmen rettet leben“ in der Volksschule Krones vor: (v.l.) Sportstadtrat Kurt Hohensinner, Karin Schradenecker (Sportamt), Peter Spitzer (Generalsekretär Verein „Große schützen Kleine“), Hugo Schuster (Präsident Landesschwimmverband), Bernd Pickl (Vizepräsident Landesschwimmverband), Jördis Steinegger (Ex-Schwimmerin und Schwimmlehrerin).

Corona Mitgrund für Nicht-Schwimmer
Auch wenn die Zahl sinkt, die Ertrinkungsopfer sind älter geworden. „Zwischen 2007 und 2011 lag das Alter noch bei 4,2 Jahren, zwischen 2017 und 2021 schon bei 6,1 Jahren.“ Die Gründe sind vielfältig: „Es gibt zu wenig Hallenwasserflächen“, beschwert sich Schwimmverband-Chef Hugo Schuster. Am Land noch weniger als in der Stadt.

Hugo Schuster, Präsident des Landesschwimmverband (Bild: Christina Koppelhuber)
Hugo Schuster, Präsident des Landesschwimmverband
Ex-Schwimmerin Jördis Steinegger (Bild: Christina Koppelhuber)
Ex-Schwimmerin Jördis Steinegger
Peter Spitzer vom Verein „Große schützen Kleine“ (Bild: Christina Koppelhuber)
Peter Spitzer vom Verein „Große schützen Kleine“

„Immer weniger Eltern gehen mit ihrem Nachwuchs schwimmen“, bemerkt auch Ex-Schwimmerin Jördis Steinegger. Oft betroffen seien sozial schwächer gestellte Kinder oder solche mit anderer Herkunft. „Schulen nehmen es weniger in Anspruch“, ergänzt Sportstadtrat Kurt Hohensinner. Verschärft hätte sich das Ganze noch durch die Pandemie: „80 Prozent der Schwimmkurse haben nicht stattgefunden.“ Auch laut Kuratorium für Verkehrssicherheit liegt man sowohl beim Schwimmenlernen als auch bei der Häufigkeit weit unter dem Vor-Corona-Niveau.

Graz verdoppelt Schwimmkurse
Darum handelt Graz: „Zu den bisherigen 360 Schwimmkursplätze ab sechs Jahren kommen heuer 300 in den ersten drei Ferienwochen dazu“, sagt Hohensinner. Die fünf Einheiten für 10 Euro sollen für alle leistbar sein. Kostenlos in allen 3. und 4. Klassen gibt es die „Aktion Fisch“. Auch das Amt für Jugend und Familie bietet 70 weitere Plätze im Sommer an. „Künftig planen wir auch eine Aktion für Kinder unter sechs Jahren.“

Anmeldung

Ab 22. Mai kann man sich über die Plattform Venuzle für die zusätzlichen Sommer-Schwimmkurse des Sportamtes Graz anmelden. 

Wann mit dem Schwimmen begonnen werden kann, hängt von den bisherigen Kompetenzen ab. „Bereits im Babyalter mit Wasser in Kontakt zu kommen, ist hilfreich“, empfiehlt Steinegger.

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