Zweimal Körperverletzung, viermal Raub sowie Nötigung und gefährliche Drohung: Diese Vorwürfe erhebt der Staatsanwalt gegen einen bislang unbescholtenen Afghanen (28) im Salzburger Landesgericht. Dessen Opfer war die eigene Ehefrau. Jetzt soll er für eineinhalb Jahre ins Gefängnis.
Seit 2017 habe er ihr immer wieder Gewalt angetan, trägt der Staatsanwalt am Donnerstag im Landesgericht die Anklage vor: Ohrfeigen, Schläge, Tritte, Kratzer. In einem Fall riss durch einen Schlag das Trommelfell, in einem anderen hielt er ihr ein Messer gegen den Kopf und verlangte Geld. Und in einem Fall, Ende November 2022, erlebten Polizisten das Aggressionspotenzial des Mannes direkt vor Ort: „Ich mache Frau kaputt“ hörten die Beamten neben weiteren Todesdrohungen, als sie damals zu dem Fall von häuslicher Gewalt gerufen wurden und eine Wegweisung aussprachen. Die Wortwahl des Angeklagten bestätigten die Polizisten auch als Zeugen.
Geständnis kam erst spät
Zu Beginn des Prozesses meinte er noch, dass die Todesdrohungen ihm selber gegolten hätten. Das vom Verfahrenshelfer angekündigte Geständnis entpuppte sich anfangs nicht als solches. Bei vielen Vorfällen sei er unter Drogen gestanden und könne sich nicht erinnern, meinte er zur Richterin. Die schickte ihn danach mit seinem Verteidiger zur Besprechung hinaus. „Nach Rücksprache weiß er jetzt, was ein Geständnis ist“, erklärte der Anwalt. Daraufhin bejahte der Angeklagte die Schuldfrage: „Meine Frau will nur, dass ich von den Drogen wegkomme“. 18 Monate unbedingte Haft verkündete die Richterin. Das nicht rechtskräftige Urteil löste danach beim Angeklagten Emotionen und Tränen aus.
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