Der Weltfrauentag am 8. März widmet sich ganz dem Thema der Gleichberechtigung und dem Ziel, dass unsere Enkelinnen-Generation ebendiese in größerem Ausmaß erfährt, als es unsere derzeitige Generation tut. Noch immer bekommen Frauen weniger Gehalt, sind bei Pensionen benachteiligt oder verrichten den größten Teil der unbezahlten Arbeit. Wie die SPÖ-Frauensprecherin Eva Maria Holzleitner im krone.tv-Talk mit Jana Pasching ausführt, müssen gesetzliche Regelungen her, um mehr Gleichstellung in Österreich zu erzielen.
Und: Man dürfe die Männer in diesen Debatten nicht vergessen: „Es gibt noch immer Väter, die diskriminiert werden, wenn sie in Karenz gehen.“
Noch immer hätten manche Männer das Problem, im Betrieb oder im eigenen Umfeld, als „Weichei“ gesehen zu werden, wenn sie in Väterkarenz gehen. Das dürfe so nicht sein, sagt Holzleitner. „Es soll jedem Papa auch möglich gemacht werden, in Karenz zu gehen. Weil die Zeit mit dem Kind natürlich etwas Bereicherndes ist.“
(Bild: krone.tv)
Was die Vollzeit-Teilzeit-Debatte betrifft, so störe Holzleitner, dass Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) Frauen unterstellt habe, sie würden zu wenig arbeiten. „Frauen arbeiten insgesamt, von der Arbeitslast, mehr als die Männer. Nur wird es nicht wertgeschätzt und das ist das große Problem“. „Natürlich wäre es auch unser Wunsch, dass man Frauen darin bestärkt, Vollzeit zu arbeiten, weil es auch wichtig ist für Pensionsansprüche, aber die Rahmenbedingungen sind nicht da.“ Nach wie vor würden flächendeckend Kinderbetreuungsplätze in ganz Österreich fehlen.
4-Tage-Woche als „Win-Win-Win-Situation“ Was die Herausforderungen der neuen Arbeitszeit betreffe, hätte die SPÖ ein konkretes Modell, das man bereits morgen umsetzen könne, erklärt Holzleitner. Dieses Modell sieht vor, die Vollzeitarbeit um 20 Prozent zu reduzieren, bei einem Lohn von 95 Prozent. Die 15-Prozent-Differenz würde sich aus Unternehmen, AMS und staatlichen Zuschüssen finanzieren, die restlichen fünf Prozent zahlt dann ohnehin der Arbeitnehmer. Holzleitner: „Es wäre eine totale Win-Win-Win-Situation.“ Außerdem könne es ein Wettbewerbsvorteil für Österreich sein. „Wir sprechen immer davon, dass qualifizierte Arbeitskräfte ins Ausland gehen. Wenn wir hier vorangehen und moderne Arbeitsbilder schaffen, dann kann das für den Wirtschaftsstandort Österreich ein Wettbewerbsvorteil sein.“
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