Wegen Suchtgifthandel und illegalem Waffenbesitz wird gegen eine Grazer Lehramt-Studentin ermittelt. Dennoch arbeitete sie an einer Grazer Volksschule. Nun wurden Konsequenzen gezogen.
Manchmal geraten Menschen in die falschen Kreise. Das dürfte auch einer Grazer Lehramts-Studentin (23) passiert sein, die im Herbst letzten Jahres aus der Untersuchungshaft in der Justizanstalt Graz-Jakomini entlassen wurde. Die Geschichte dahinter sorgt für gewaltigen Zündstoff!
Wohnung als Lager für Waffen und Drogen
Denn immerhin wird gegen die 23-Jährige wegen Suchtmittelhandel und illegalem Waffenbesitz ermittelt, wie die Staatsanwaltschaft Graz gegenüber der „Krone“ bestätigt. Gemeinsam mit sieben Männern und drei weiteren Frauen soll sie einen regen Drogenhandel aufgezogen haben.
Das illegale Treiben flog im Zuge einer Verkehrskontrolle der Polizei auf. Im Wagen des Lenkers fanden die Beamten eine größere Menge Cannabis, die der Mann auf einem nahe gelegenen Parkplatz in der Liebenauer Hauptstraße erworben hatte. Intensive Ermittlungen führten kurze Zeit später, im August des Vorjahres, zu einem spektakulären Zugriff samt Cobra-Einsatz in der Wohnung besagter Lehramt-Studentin, wo nicht nur sie, sondern vier weitere Männer festgenommen wurden. Dabei soll es sogar verletzte Beamte gegeben haben.
Mit 60 Kilo Cannabis gedealt
Elektroschocker, Schlagstöcke, Pistolen, Schlagringe, Springmesser, Sturmhauben, mehrere Kilo Cannabis, Bargeld, Drogen-Utensilien - das ist nur ein Auszug dessen, was in den vier Wänden der Grazerin gefunden wurde. Insgesamt landeten elf Beteiligte zwischen 18 und 30 Jahren zumindest vorübergehend hinter Gitter. Sie sollen mit mindestens 60 Kilo Cannabis einen regen Drogenhandel aufgezogen haben. Die Ermittlungen gegen die Bande laufen aktuell.
Was die Geschichte rund um die Frau weiter anheizt: In U-Haft soll sie ausgerechnet dem „Bubi-Bomber“ (24) – jenem Wiener, der von der Grazer Karlau aus Anschläge plante und Bombenbau-Pläne anbot – schöne Augen gemacht haben. Nach ihrer Entlassung blieb sie trotz laufender Ermittlungen in einer Grazer Volksschule in der Nachmittagsbetreuung tätig. Außerdem bietet sie über eine Online-Plattform ihre Dienste als Kindermädchen an.
Die Sachlage hat sich mit dieser Information schlagartig geändert. Die Anschuldigungen sind natürlich extrem. Wir haben jetzt gehandelt und sie mit sofortiger Wirkung bezahlt dienstfrei gestellt.
Aus dem Büro von Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner
„Die Anschuldigungen sind extrem“
Im Büro des für Bildung zuständigen Stadtrats Kurt Hohensinner (ÖVP) wusste man über die U-Haft der 23-Jährigen Bescheid. Über das tatsächliche Ausmaß der Vorwürfe erfuhr man aber erst am Mittwoch von der „Krone“. „Die Sachlage hat sich mit dieser Information schlagartig geändert. Die Anschuldigungen sind natürlich extrem. Wir haben jetzt gehandelt und sie mit sofortiger Wirkung bezahlt dienstfrei gestellt“, heißt es.
Für die Zukunft wünsche man sich ein gemeinsames Gespräch mit der Justiz. Man erhoffe sich Information über Ermittlungen gegen Personal, das in der Elementarpädagogik, Kindergarten oder Schule tätig sei, um dementsprechende Maßnahmen treffen zu können.
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