Wohnungslose Menschen können sich oft nicht ausreichend gegen die Kälte im Freien schützen. Erfrierungsgefahr droht schon bei -5 Grad, bei Wind reichen schon Temperatur um null. Das Hilfsangebot ist indes überschaubar.
Obwohl die Zahl der Bedürftigen von 2019 bis 2021 stetig gesunken ist, wurden die Notschlafstellen zuletzt noch immer von 236 Obdachlosen in Niederösterreich genutzt. Wenngleich die Nachfrage also gegeben ist, werden diese hierzulande nur in zwei Städten angeboten – nämlich in St. Pölten und Wiener Neustadt. Gerechtfertigt wird das vom Land damit, dass nur diese als „Ballungszentren“ gelten. Die Emmausgemeinschaft der Landeshauptstadt sowie der Verein für soziale Betreuung NÖ Süd in Wiener Neustadt gelten als tragende Einrichtungen. Da im Gegensatz zu umliegenden Bundesländern kein spezielles Kältetelefon existiert, müssen die Vereine direkt kontaktiert werden.
„Weg in Unterkunft selbst finden“
Sogenannte Tageszentren gibt es hingegen verteilt im ganzen Bundesland. Laut Emmausgemeinschaft finde jedoch keine aufsuchende Sozialarbeit im Flächenland statt: „In Niederösterreich wird nicht aktiv nach Hilfsbedürftigen gesucht. Sie müssen ihren Weg in die Unterkünfte selbst finden oder dorthin gebracht werden.“
Daher sei es wichtig, bei Sichtung eines Frierenden eine der Notschlafstellen anzurufen, die zwar keine Abholung, aber – bei freier Kapazität – Aufnahme anbieten. Bei Lebensgefahr könne aber auch die Rettung unter 144 verständigt werden.
Weitere Infos für St. Pölten unter 0676/88644702 bzw. Wiener Neustadt: 02622/23191
Marlene Haindl
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