Wenn im Gebirge eine Auseinandersetzung eskaliert: Weil in einem Tiroler Berggasthaus die Fäuste flogen, musste die Bergrettung Kitzbühel mit der Polizei zu einem ungewöhnlichen nächtlichen Einsatz ausrücken.
Mitte Jänner erforderte der Ausraster eines Mitarbeiters in einem Bergrestaurant in Westendorf einen Cobraeinsatz – samt „Anreise“ mit der Seilbahn. Diese Woche gerieten einander in einem Berggasthof am Kitzbüheler Hahnenkamm mehrere Personen – offenbar Saisonkräfte – in die Haare. Fäuste flogen, die Polizei musste am Dienstag in der Nacht hinauf auf 1750 Meter. Die vielseitigen Kitzbüheler Bergretter wurden von der Exekutive um einen „Assistenzeinsatz“ ersucht.
„Die Polizei alarmierte uns um 20.36 Uhr zur Unterstützung beim Transport auf den Hahnenkamm und zur Versorgung einer Verletzten“, sagt Florian Obermoser, Einsatzleiter der Bergrettung Kitzbühel.
Abwarten in naher Hütte
Zunächst trafen sich die sieben Bergretter und fünf Polizisten im Tal für eine Besprechung der Einsatztaktik. Eine Gefährdung für die Bergretter sollte ausgeschlossen werden. „Parallel dazu habe ich den Betriebsleiter der Hahnenkammbahn um Inbetriebnahme der Seilbahn ersucht“, schildert Obermoser. Fünf Bergretter und Polizisten - samt Diensthund - fuhren dann in den Gondeln auf den Hahnenkamm, ein Bergretter begab sich mit dem Quad hinauf. Die Polizisten wurden von der Bergstation mit dem Skidoo zum Gasthaus gebracht. „Wir selbst warteten vorerst in einer nahen Hütte auf grünes Licht zur Versorgung der Verletzten.“
Frau am Kopf verletzt
Der Exekutive gelang es rasch, den „Frieden“ unter den rund fünf Streithanseln wieder herzustellen. So konnten die Bergretter bald mit der Pistenraupe nachkommen, um sich um die Verletzte zu kümmern. „Unser Bergrettungsnotarzt, der beim Einsatz dabei war, diagnostizierte Gesichts- und Kopfverletzungen“, schildert Obermoser.
Die Zusammenarbeit mit der Bergbahn und der Polizei hat hervorragend geklappt.
Florian Obermoser, Einsatzleiter Bergrettung Kitzbühel
Mit Rettung ins Krankenhaus
Die Einsatzkräfte transportierten die Frau dann mit dem Pistengerät zur Bergstation und fuhren mit ihr in der Gondel ins Tal. Dort übernahm die Rettung die Verletzte und brachte sie ins Krankenhaus. Der ungewöhnliche Einsatz war um 23.15 Uhr beendet. „Die Bergbahn hat uns toll unterstützt“, sagt Obermoser.
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