Eine 38-Jährige hat sich mit einem Lügenkonstrukt jahrelang Sozialleistungen in der Höhe von 170.000 Euro ergaunert. Nach einem vermeintlichen sexuellen Übergriff auf ihren Sohn beantragte sie etwa Pflegegeld und erhöhte Kinderbeihilfe.
Mit einer gehörigen Portion Kaltherzigkeit, krimineller Energie, Einfallsreichtum und einer großen Prise Dreistigkeit würzte eine Betrügerin aus dem Bezirk Neunkirchen ihre „Lügensuppe“. Um an ungerechtfertigte Sozialleistungen zu kommen, machte sie ihr eigenes Kind kurzerhand zum vermeintlichen Pflegefall. Denn nach einem angeblichen schweren sexuellen Missbrauch durch einen Sanitäter an ihrem vierjährigen Sohn habe dieser seit Jahren mit schweren psychischen und körperlichen Problemen zu kämpfen.
Der Kleine könne weder selbstständig essen noch ruhig schlafen und brauche eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung. Dafür beantragte die Frau Pflegegeld, erhöhte Kinderbeihilfe und weitere Sozialleistungen.
Alles nur vorgetäuscht
In Summe erschlich sich die 38-Jährige auf diese Weise mehr als 170.000 Euro. Doch wie sich herausstellte, waren sowohl der sexuelle Missbrauch als auch dessen Folgen frei erfunden. Im Zuge der Ermittlungen kam die ganze Wahrheit ans Licht. Denn der Sohn besuchte mittlerweile nicht nur eine höhere Schule, sondern spielte auch aktiv im Kader eines Sportvereins. Er dürfte von den betrügerischen Machenschaften seiner Mutter nichts mitbekommen haben.
Die Frau wurde wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs und Verleumdung zu 24 Monaten bedingter Haft verurteilt.
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