Prozess in Innsbruck

Eklat in Jagdrevier um Tiroler Großunternehmer

Tirol
19.01.2023 08:00

Ein 56-Jähriger trat aufs Gaspedal, als ihn ein Jagdaufseher im fremden Revier im Bezirk Kufstein in Tirol stoppen wollte. Nun musste sich der Unterländer wegen Nötigung am Innsbrucker Landesgericht verantworten.

Alles begann mit einer kleinen Irrfahrt, als der angeklagte 56-Jährige in der Dämmerung heimfahren wollte. Ein Fahrzeug verstellte den Forstweg, also drehte der Unterländer um und kam im fremden Revier gleich zweimal am Jagdpächter und einem Begleiter vorbei, die zu Fuß unterwegs waren. „Ich wurde stutzig, weil ein fremdes Fahrzeug hier nichts zu suchen hat – gerade am Abend“, schilderte der Jagdpächter als Zeuge. Er ist bekannt dafür, dass er um die Ruhe des Wildes auf zwei nahen Wiesen sehr besorgt ist. In seiner Funktion dürfe er sogar Autos bezüglich Waffen kontrollieren – Stichwort Wilderer.

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„Ich habe mich mit Handzeichen bemerkbar gemacht. Als ich in die Fahrbahnmitte getreten bin, hat der Lenker beschleunigt.“

Der Jagdaufseher als Zeuge

In diesem Fall kam es aber anders: „Ich habe mich mit Handzeichen bemerkbar gemacht. Als ich in die Fahrbahnmitte getreten bin, hat der Lenker beschleunigt.“ Ein rettender Sprung zur Seite sei es nicht gewesen, aber er habe zügig weggehen müssen, um nicht überfahren zu werden. Sein Begleiter bestätigte dies. Die Männer merkten sich das Kennzeichen, eine Anzeige und der nunmehrige Prozess folgten. Vorwurf gegen den Lenker: Nötigung.

„Nichts bemerkt“ – dann lenkte Angeklagter ein
Der Großunternehmer bestritt vor Gericht zunächst, die Anhalteversuche überhaupt bemerkt zu haben. Dies war angesichts der Zeugenaussagen wenig glaubwürdig. Die Richterin gewährte dem 56-Jährigen und seinem Anwalt schließlich zehn Minuten „Nachdenkpause“ und stellte eine Diversion (Geldbuße ohne Strafe) in Aussicht. Doch dafür muss man Verantwortung übernehmen, darf die Geschehnisse nicht gänzlich abstreiten. Dieses Einlenken kam dann auch und die Richterin verhängte eine Diversion mit 7000 Euro Geldbuße. Eine Ratenzahlung ist nicht nötig ...

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