Raketen, Knaller & Co.

Männer leben zu Silvester besonders gefährlich

Tirol
31.12.2022 10:00

Vom ohrenbetäubenden Knaller bis hin zur leuchtenden Rakete: Nachdem zu Silvester 2020 Feuerwerke in ganz Österreich komplett untersagt waren und es auch im Vorjahr vor allem wegen Corona noch zu Einschränkungen kam, werden es die Tiroler in diesem Jahr wieder so richtig krachen lassen. Aber Achtung: Feuerwerke sind auch brandgefährlich. Der „Verletzungsteufel“ schlägt fast nur bei Männern zu.

Es ist so sicher wie das Amen im Gebet! Auch dieses Mal wird der erste Weg im neuen Jahr für Dutzende Tiroler geradewegs ins Spital führen. Denn Jahr für Jahr gibt es immer wieder Schießwütige, die sich beim Hantieren mit pyrotechnischen Produkten zum Teil schwer verletzen. Mehr als die Hälfte davon (55 Prozent) sind laut einer Studie des Kuratoriums für Verkehrsicherheit (KFV) unter 25 Jahre alt, zwölf Prozent unter 15 Jahre, fünf Prozent Senioren ab 65. Gerade jungen Burschen und Männern - vielleicht auch verstärkt durch Alkohol, Testosteron und Experimentierfreude - fehlt es offenbar oft an Gefahrenbewusstsein und Wissen über den richtigen Umgang. Denn: Die Verletzten sind fast immer männlich.

Kuriose Vorfälle und häufige Fehler
Nach verletzten Körperteilen rangieren die Finger mit anteilsmäßig 46 Prozent auf Platz eins, gefolgt von Händen (42%), Unterarme (5%), Unterschenkel (3%), Augenbereiche und andere Gesichtsbereiche (4%). Die Unfallhergänge weisen teilweise Parallelen auf, etliche muten aber auch recht außergewöhnlich an: So erzählte beispielsweise ein Betroffener dem KFV: „Im selben Moment als ich den Böller gezündet habe, hat mich meine Tochter von hinten gerufen, sodass ich vergessen habe den Böller wegzuwerfen“. Die Folge war ein amputierter Finger und Verbrennungen.

Ein anderes Mal hatte sich ein Hund durch die lauten Feuerwerkskörper erschrocken und in weiterer Folge seinen Besitzer in die Hand gebissen. Drei verletzte Finger waren die Folge dieses indirekten Pyrotechnik-Vorfalls. Häufiger sind hingegen vermeintliche „Blindgänger“. Beim Versuch diese nochmal zu entzünden, können diese doch noch explodieren.

Tipps von Experten

  • Kaufen Sie nur in Österreich zugelassene Produkte mit deutscher Gebrauchsanleitung und lesen Sie diese vollständig durch.
  • Zünden Sie Feuerwerkskörper nie zu nah am eigenen Körper und halten Sie die vorgegebenen Sicherheitsabstände auch zu anderen Personen.
  • Verwenden Sie nur geeignete Abschussvorrichtungen: Raketen müssen leichtgängig und ohne Widerstand aufsteigen können. Den Stab niemals in den Erdboden und auch nicht in Flaschen stecken.
  • Halten Sie sich von pyrotechnischen Versagern (Blindgängern) fern. Versuchen Sie nicht diese neuerlich anzünden.
  • Basteln Sie keine eigenen Knallkörper und experimentieren Sie auch nicht mit gekauften herum.
  • Bewahren Sie Pyrotechnik niemals in der Kleidung am Körper auf.
  • Entzünden Sie keine Feuerwerkskörper in alkoholisiertem Zustand.
  • Halten Sie immer geeignete Löschmittel (Feuerlöscher, Wasser …) bereit.

Vier von zehn Personen lesen die Gebrauchsanweisungen nicht
Auch selbst gebastelte Böller oder Zündschnüre der „Marke Eigenbau“ führen nicht selten zu schweren Verletzungen. „Besonders erschreckend ist, dass vier von zehn Personen, die Feuerwerkskörper entzünden, die Gebrauchsanweisung nicht lesen. Zudem lassen 17 Prozent der Befragten Kinder entweder dabei mithelfen oder innerhalb von fünf Metern zusehen, wenn sie ihre Feuerwerkskörper entzünden“, erklärt Armin Kaltenegger, Leiter des Fachbereichs Eigentumsschutz im KFV. Fünf Prozent der Befragten gaben zudem an, Feuerwerkskörper bereits selbst gebastelt zu haben. Bei zwei Prozentpunkten davon durften sogar Kinder mithelfen.

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