Schmackhafte Spartipps

Teuerung geht steirischen Backprofis auf den Keks

04.12.2022 11:00

Schlagersängerin Styrina war zu Besuch in der Backstube von Christian Ofner. Gemeisam haben sie krisenfeste Weihnachtskekse gezaubert.

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Auf die Plätzchen, fertig, los. Der Duft der frischgebackenen Vanillekipferln erfüllt die Backstube, in der Profi Christian Ofner tatkräftige Unterstützung von Schlagersängerin Styrina bekommt. In der heurigen Adventzeit ist moralische Hilfe angesagt, denn die Teuerungen bei den Keks-Ingredienzen und Stromkosten schlagen sich aufs Gemüt und zermürben die Stimmung. „Ich ärgere mich beim Einkaufen, wie teuer Butter, Eier, Mehl und Schokolade geworden sind. Dafür gibt es keine Rechtfertigung“, zürnt die Schlagersängerin.

„Habe endlich Zeit zum Backen“
Die zweijährige Coronapause hat für die 47-jährige Künstlerin nicht wegzuleugnende Auswirkungen. Der Terminkalender wurde ausgeräumt, neue Auftrittstermine sind rar. „Das liegt wohl auch an mir, da ich keinem Veranstalter hinterherlaufe und mir die Zeit für die Familie wichtiger ist.“ Für das Ex-„Raabtaldirndl“ sind Karrieredellen kein Grund, in ein tiefes Loch zu fallen. „Ich bin nicht die typische Musikerin, die sich über Erfolg definiert.“

Goldene Zeiten hat die quirlige Blondine schon erlebt. Als 12-Jährige nahm sie ihre erste Schallplatte auf, war in insgesamt 300 TV-Shows zu Gast, darunter im legendären „Musikantenstadl“ und „Grand Prix der Volksmusik“. Dass die gelernte Friseurin und Mutter einer 12-jährigen Tochter nun terminlich freigespielt ist, hat auch Vorteile. „Ich habe Zeit fürs Selberbacken. Ich mache leider immer die gleichen Kekse streng nach Rezept.“

Weihnachtsgebäck als Geschenk ein Renner
Der Keks-Teller füllt sich bei Styrina und Ofner. Der Lebkuchen ist schon fertig, Vanillekipferln müssen es immer sein, dazu Burgerländer Kipferln und Karamell-Kekse. „Einiges davon verpacke ich und verschenke sie an jene, die mir wichtig sind.“

Weihnachtsgebäck als Geschenk ist heuer der Renner, bestätigt auch Backprofi Christian Ofner: Weil jeder weiß, dass bei den Weihnachtskeksen nicht nur viel Handarbeit, Können und Geduld dahintersteckt, sondern auch ein finanzieller Aufwand. Denn mit der Verteuerung der Zutaten wird die weihnachtliche Gaumenfreude zum fein gebackenen Golddukaten. Denn alles was gut ist, ist teuer geworden: Ob Butter, Schokolade, Nüsse oder Mehl - auf die Kalkulation des Vorjahres können getrost 25 bis 30 Prozent aufgeschlagen werden.

Auch immer mehr Männer werden zu Hobbybäckern
Und dennoch bäckt Ofner seit dem Hochsommer unentwegt Weihnachtskekse. 60 Sorten sind es geworden, deren Rezepte im Bestseller „Weihnachten mit dem Backprofi“ nachzulesen und vor allem nachzubacken sind. Genau das machen nun auch immer mehr Männer, stellt der 43-Jährige in seinen stets ausgebuchten Backseminaren fest. „Weil die Männer von ihren Frauen nicht mehr das bekommen, was sie von der Mama gewohnt sind, greifen sie selbst zu Mixer und Backblech!“

Zum „Wie backe ist einen köstlichen Reindling?“ streuselt der Backprofi auch noch Energiespartipps ein. „Hitze runter, bei 150 bis 160 Grad ist der Stromverbrauch niedriger, zudem die Restwärme im Ofen zum Dörren der Kletzenbrotfrüchte nutzen.“ Nur bei der Qualität der Zutaten sollte nicht gespart werden. „Margarine ersetzt die Butter nicht, die Kekse geschmacklich feiner und weicher macht.“

Kekse werden gebacken - um jeden Preis
Davon können sich Styrina und Ofner bei ofenfrischen Vanillekipferln überzeugen: „Lasst euch die Freude am Kekserlbacken nicht nehmen, denn diesen Genuss gibt es nur einmal im Jahr“, sagt Ofner. Aber weniger darf heuer mehr sein.

„Der Kekseteller kann sortenärmer und kleiner ausfallen, das wäre auch gut für die Figur“, lacht der gelernte Bäcker. „Bei mir wird es kein Kekserl weniger geben“, beteuert Styrina und schwört auf ihr Dutzend Keksvariationen: „Ab Jänner habe ich wieder mein Abo im Fitnessstudio.“