Der steirische Landeshauptmann geht mit Klima-Chaoten hart ins Gericht. Museen bleiben offen, es herrscht aber erhöhte Alarmbereitschaft.
Klima-Chaoten haben ein Klimt-Bild beschmiert. Woher kommt diese Aggression, die sich auch gegen wertvolles Kulturgut richtet?
Diese Chaoten haben einem wichtigen Anliegen, nämlich dem Kampf für mehr Klimaschutz, keinen guten Dienst erwiesen. Es gibt ja ohnehin einen breiten Konsens für Klimaschutz, es braucht also keine dummen Aktionen wie diese.
Müssen die Steirer nun befürchten, dass frei zugängliche Museen der Vergangenheit angehören?
Wir tun alles dafür, um unsere Museen weiter offen zu halten. Damit setzen wir uns freilich auch in der Steiermark der Gefahr aus, zur Zielscheibe von Angriffen zu werden. Es wäre schlimm, Ausstellungsobjekte im Depot zu verstecken. Wir werden aber mehr Vorsicht walten lassen müssen, das ist klar.
Vor allem älteren Menschen bietet ein Museumsbesuch Freude. Beschwören die Aktivisten damit nicht auch einen Generationenkonflikt herauf?
Sie verursachen insgesamt einen gesellschaftlichen Konflikt – aber vor allem unter der älteren Generation herrscht großes Unverständnis über diese jugendlichen Aktionen. Und noch etwas: Wer sich selbst als „Letzte Generation“ bezeichnet, überhöht sich selbst.
Hätten Sie sich als Jugendlicher auch auf ein Gemälde gepickt?
Nein, mit Sicherheit nicht. Verhandlungen ja, streiten ja, aber keine derartigen Aktionen im öffentlichen Raum.
Vor zwei Wochen haben Klebe-Chaoten den Grazer Frühverkehr lahmgelegt. Haben Sie dafür Verständnis?
Nein. Es ist bizarr, dass just das erste Fahrzeug, das gestoppt wurde, ein Bus war. Pendler, die auf öffentliche Verkehrsmittel setzen, auszubremsen, ist an Dummheit nicht zu überbieten.
Müssen Behörden und Exekutive härter vorgehen?
Alles, was die Rechtsordnung hergibt, gehört ausgenutzt – am wichtigsten sind aber Gespräche zur Deeskalation.
Apropos Deeskalation: Es heizt sich nicht nur das Weltklima auf, sondern auch die Stimmung. Was tun?
Ich appelliere an die Verantwortlichen, dass dieses unwürdige Treiben aufhört. Das Beschädigen und Anschütten von Kunstwerken und das Blockieren von Straßen sind keine tauglichen Mittel, um auf Anliegen hinzuweisen. Jetzt muss wieder Vernunft einkehren!
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