Leben im Wüstenstaat

Ausgewandert: Tiroler Klänge im WM-Land Katar

Tirol
16.11.2022 17:00

Am Sonntag, dem 20. November, beginnt die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Einer, der diesen Staat mittlerweile in- und auswendig kennt, ist der gebürtige Tiroler Rony Moser. Er wanderte vor 15 Jahren mit seiner Ehefrau dorthin aus - um Musik zu spielen, wie er „Servus am Abend“-Reporterin Pia Pichler bei einem Besuch in seiner Wahlheimat verraten hat.

Moser, der in St. Johann geboren ist, spielt Klarinette, bewarb sich für das „Qatar Philharmonic Orchestra“ und setzte sich prompt gegen 3500 Bewerber durch. Entspannt war er vor der Vertragsunterzeichnung allerdings nicht: „Ich stellte mir schon die Frage, wie diese neue Kultur für meine Ehefrau, die ich am Mozarteum in Salzburg kennengelernt hatte, sein wird. Denn in Österreich hatten wir immerhin ein freies Leben.“

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Diese Möglichkeit ist einzigartig.

Rony Moser

Doch seine Frau machte sich darüber wenig Gedanken. „Ich bin es gewohnt, von einer Kultur in die nächste zu gelangen. Bei uns hieß es immer: Wenn der Papa wohin geht, gehen wir alle mit“, schildert sie. So zog es sie von Japan nach Amerika und dann nach Österreich. Als feststand, dass sie sich in Katar nicht verschleiern muss, arbeiten darf und sich frei bewegen kann, folgte der Entschluss, dorthin zu übersiedeln.

Anstatt Luxus warteten Baustelle und Probleme
Das Paar erwartete einen ähnlich modernen Komfort wie in Dubai – doch weit gefehlt! Bei der Ankunft war Doha eine einzige Baustelle. Und weder die Wohnung noch der Konzertsaal waren fertig. Dennoch traf der Tiroler die Entscheidung, zu bleiben. „Denn diese Möglichkeit ist einzigartig“, betont er. Mittlerweile ist das Opernhaus, der Arbeitsplatz des Klarinettisten, fertiggestellt, und auch sonst haben sich sämtliche Probleme lösen lassen. Ebenfalls sehr erfreulich: Das Ehepaar hat mittlerweile einen 5-jährigen gemeinsamen Sohn!

Von der Energiekrise sei in Katar nichts zu spüren. „Das Stromsparen spielt hier keine Rolle. Der Staat versorgt sich selbst, es besteht somit keine Abhängigkeit“, verdeutlicht er. Einen Arbeitskräftemangel gebe es ebenfalls nicht. Katar sehe sich zukünftig als Tourismusdestination und locke mit guter Bezahlung – steuerfrei wohlgemerkt.

„In Kitzbühel spiele ich noch bei Platzkonzerten“
Obwohl zwischen Katar und dem Tiroler Unterland 5500 Kilometer liegen, ist Moser immer noch fest mit seiner Heimat verbunden: „Ich bin nach wie vor Mitglied bei der Stadtmusik Kitzbühel und spiele auch sehr gerne bei Platzkonzerten mit – immer dann, wenn ich es nach Tirol schaffe. Dort sind und bleiben meine Wurzeln.“

Der TV-Beitrag ist am kommenden Freitag um 18.05 Uhr bei Servus TV in der Sendung „Servus am Abend“ zu sehen. Reinschauen!

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