Hier führten viele Tiroler mit klopfendem Herzen ihre erste Freundin auf die Tanzfläche, hier verbrachten viele Cliquen unzählige Nächte ihres Lebens. Das „Badwandl“ in Fügen - heute „Bawa“ - war schon immer mehr als eine Diskothek. Nun zelebriert Betreiber Didi Daum das 40-Jahr-Jubiläum. Er selbst steht seit 35 Jahren an der Front und kennt daher das Nachtgeschäft in- und auswendig.
„Krone“: Welchen Stellenwert hatte das Nachtleben, als ihr Vater Friedl im November 1982 das „Badwandl“ eröffnete?
Didi Daum: Damals ging jeder aus, der kein Eigenbrötler war. Sonst konnte man ja schwer jemanden kennenlernen. Daher gab es früher allein in Fügen drei Tanzmöglichkeiten – mit dem „Badwandl“, der „Tenne“ und dem „Palette“. Von den 1990ern bis in die 2000er hinein waren es goldene Jahre. Heute passiert der Aufriss auf Datingplattformen im Internet, das ist ein enormer Wandel.
Das heißt, dass sich hier im „Badwandl“ oftmals Partner fürs ganze Leben fanden?
Ich könnte sofort mindestens 30 Paare nennen, auf die das zutrifft. Foxtanzen konnten viele – und wenn die Musik dann absichtlich immer langsamer wurde, kamen sich die Leute noch näher (schmunzelt).
Doch auch das pure Alkohol trinken war wohl angesagt?
Es war normal, dass fünf Gäste kamen und gleich eine Flasche Jack Daniels bestellten. Heute geht es in unserem Konzept mehr um Genuss, um Dinner & Dance. Dafür brauche ich gar keine Security mehr, früher waren es bis zu acht, weil Alkohol enthemmt. Geöffnet war bis 7 Uhr früh, heute ist um 4 Uhr Schluss.
Wir hatten alle regionalen Volksmusikgruppen bei uns. Die Zellberg Buam spielten sicher zehn Jahre lang jeden Donnerstag.
Didi Daum
Welche bekannten Stars oder Musikgruppen waren bei Ihnen zu Gast?
Wir hatten Waterloo & Robinson auf der Bühne, die Jazz Gitti, Ulli Bär und natürlich die Schürzenjäger. Dazu fast alle regionalen Volksmusikgruppen. Die Zellberg Buam spielten sicher mehr als zehn Jahre lang jeden Donnerstag.
Das spätere „Bawa“ zeichnet aus, dass man nie stehen geblieben ist und neue Ideen verwirklicht wurden?
Sich hinter die Bar zu stellen und Getränke zu verkaufen, wäre heute noch viel weniger ausreichend als früher. Wir machen Entertainment, haben ein italienisches Restaurant, eine Bowlingbahn mit sechs Bahnen, eine Sportsbar mit Live-Ereignissen und vor allem die ,Escape Rooms’, die ein Riesenerfolg sind. Legendär wurden auch die Mottopartys wie Pink & White.
Was steckt hinter dem „Escape-Room“-Konzept?
Zwei bis acht Personen werden in einen Themenraum gesperrt, bei uns etwa in ein Alm-Ambiente. Dort müssen sie in einer bestimmten Zeit mit dem Lösen von Rätseln entkommen. Das hat 2010 ein Kollege von mir in Kambodscha erstmals gesehen. Inzwischen kommen die Fans aus Rosenheim oder München. Vor Geschäftsessen großer Firmen gehen die Manager in den ,Escape Room’ – so etwas bricht das Eis.
Es wird ein nettes Jubiläums-Wochenende. Mein Papa hätte sich gefreut.
Didi Daum
Freitag und Samstag wird das 40-Jahr-Jubiläum gefeiert - was ist zu erwarten?
Es wird ein nettes Wochenende, viele Gäste von früher haben sich angekündigt. Angesagt ist eine Party wie zu den besten Zeiten - vor allem mit Schlager und Oldies. Meinen Papa hätte es gefreut.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.