Was passiert im Klub?

Jetzt spricht der Boss! So steht‘s um Lafnitz

In welcher Liga kicken Stefan Gölles und Co. weiter?

(Bild: GEPA pictures)

Jetzt spricht erstmals der Boss! Ende September platzte die Bombe: Lafnitz wird sich aus der zweiten Fußball-Liga zurückziehen! Doch es wird nicht so heiß gegessen wie gekocht - die Hoffnung lebt, dass die Oststeirer dem Profifußball erhalten bleiben. Die „Krone“ fragte Obmann Bernhard Loidl.

Wortspenden von Lafnitz-Boss Bernhard Loidl waren seit jeher rar - jetzt aber spricht der viel beschäftigte Unternehmer - sein Elektro-Firmen-Imperium umfasst mittlerweile über 1000 Mitarbeiter - erstmals in der „Steirerkrone“ zur Causa Lafnitz.

„Ursprünglich wollten wir uns ’gesund schrumpfen’, auch die Amateurmannschaft auflösen. Wir sind ein Dorfverein, arbeiten aber längst wie ein Profiklub. Das Budget ist mitgewachsen, aber das alles ist nicht mehr finanzierbar“, sagt Loidl, der dem Klub seit 30 Jahren verbunden ist. Auch die Lizenzbestimmungen machen einem Verein in dieser Größenordnung immer mehr das Leben schwer. „Wir müssen neun Nachwuchsteams stellen, brauchen dafür Lizenztrainer, Physiotherapeuten, Analysten und dergleichen. Wie soll das gehen? Wir sind in Lafnitz!“

Bernhard Loidl

(Bild: GEPA pictures)

Treue als Sponsor
Der langjährige Mäzen wird seinen Herzensklub definitiv nicht hängen lassen, als Sponsor stets treu bleiben. „Bis März bin ich noch Obmann, dann brauchen wir einen Nachfolger. Einer muss das operative Geschäft erledigen und, salopp gesagt, die Hackn machen.“ Doch noch ist die Zukunft ungewiss. Ein Interessent etwa möchte in Lafnitz eine Akademie installieren, Spieler ausbilden, sie bis zu ihrem 23. Lebensjahr an den Klub binden. „Hinter dem Finanzierungsthema und den Lizenzbestimmungen stehen noch Fragezeichen“, meint Loidl, der als überaus fleißiger, aber auch harter Geschäftsmann gilt. Windige Partner haben daher keine Chance. „Natürlich wollen alle mit Fußball Geld verdienen. Zu mir haben’s auch gemeint, ich könne damit ein kleines Vermögen machen. Ja, hab ich geantwortet, wenn du vorher ein großes gehabt hast“, lacht der Mäzen, der noch von der alten Schule ist.

Die heutige Fußball-Welt ist nicht mehr meine. Alle halten die Hand auf. Das Fußballgeschäft ist wie moderner Sklavenhandel.

Lafnitz-Obmann Bernhard Loidl

„Fußball ist für mich Spaß, ein Würstl, ein kleines Bier, mit den Zuschauern palavern. Die heutige Fußball-Welt ist nicht mehr meine. Alle halten die Hand auf, wollen etwas. Das Fußballgeschäft ist wie moderner Sklavenhandel!“Alles ist vorbereitetSamstag sitzt Loidl mit seinem Vorstand zusammen. „Da muss eine Entscheidung fallen. Am 15. November müssten ja schon die ersten Lizenzunterlagen zur Bundesliga. Wir haben alles vorbereitet“, sagt der Steirer und ergänzt: „Am besten wäre ein Partner mit einer Akademie.“ Vielleicht gibt’s ja doch einen Deal mit Hartberg oder Mattersburg? „Warten wir noch die nächsten Tage ab...“