Sandoz investiert

50-Millionen-Bau sichert Kundl als Standort ab

Tirol
08.11.2022 10:00

Bei Sandoz erfolgte der Spatenstich für eine neue Penicillin-Produktion, die es so in der westlichen Welt nicht mehr gibt und Abhängigkeit vermeidet. Der 50 Millionen Euro teure Bau soll 2024 seinen Betrieb aufnehmen - ein Bekenntnis zum Standort in Tirol.

Dass sogar der oberste Sandoz-Boss Richard Saynor nach Kundl gereist war und auch LH Anton Mattle symbolisch zum Spaten griff, unterstrich die Bedeutung dieses Tages: Bei Sandoz fiel am Montag der Startschuss für ein 50 Millionen Euro teures neues Gebäude zur Penicillin-Herstellung. „Antibiotika sind nach wie vor das Rückgrat der modernen Medizin“, unterstrich Saynor. Er erinnerte an „beispiellose Marktschwankungen“ in den vergangenen Jahren, nun gebe es aber eine rasant steigende Nachfrage.

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In Zeiten einer Rekordinflation und eines anhaltenden Kostenwettbewerbs aus Asien, die das Risiko einer Abhängigkeit von ausländischen Anbietern erhöhen, sind heimische oder europäische Produktionsstätten wichtiger denn je.

Michael Kocher, Österreich-Chef des Mutterkonzerns Novartis

Abhängigkeit vom fernen Ausland vermeiden
Die 1800 Quadratmeter umfassende Anlage, die mitten im Firmenareal und nicht auf der „grünen Wiese“ liegt, soll 2024 in Betrieb gehen. Geschaffen werden vorerst rund 100 Arbeitsplätze. Die Bedeutung für die Patientenversorgung betonte Michael Kocher, Österreich-Chef des Mutterkonzerns Novartis: „In Zeiten einer Rekordinflation und eines anhaltenden Kostenwettbewerbs aus Asien, die das Risiko einer Abhängigkeit von ausländischen Anbietern erhöhen, sind heimische oder europäische Produktionsstätten wichtiger denn je.“

Beruhigend aus Tiroler Sicht: Die weitere Investition, die im Zuge eines 150-Millionen-Paketes getätigt wird, sichert den Standort Kundl ab. Wichtig, angesichts von verzehnfachten Energiekosten (rund 120 bis 150 Millionen Euro).

Produktion „von A bis Z“ ist Besonderheit
Sandoz-Standortleiter Mario Riesner erklärte die Besonderheit der Anlagen in Kundl: „Der komplette Fertigungsprozess vom Wirkstoff bis hin zum fertigen Arzneimittel erfolgt an einem Standort. Es ist die letzte verbliebene vertikal integrierte Penicillin-Produktion in Europa und der westlichen Welt.“ Unterdessen sind auch die Bestrebungen für einen Börsengang von Sandoz im Gang. Dies bestätigte Saynor am Rande des Spatenstichs: „Sandoz soll unabhängig von Novartis werden.“

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