Juristen hinterfragen:

Begleicht ein Lannister immer seine Schulden?

Oberösterreich
26.10.2022 11:20

„Ein Lannister begleicht immer seine Schulden“, lautet eines der geflügelten, immer wieder zu hörenden Worte aus der Edel-Serie „Game of Thrones“. Doch was heißt das für allfällige Gläubiger, wenn etwa Tyrion Lannister, gefangen im Mondtor auf der Burg Hohenehr, das Familienmotto heranzieht, um wieder freizukommen? Das haben die JKU-Juristen Simon Laimer (seit kurzem Uni Innsbruck) und Susanna Eder mit viel Augenzwinkern, aber hoch rechtswissenschaftlich (das Literaturverzeichnis hat stolze 44 Einträge!) untersucht. 

Und zwar tun sie dies gemeinsam in einem schuldrechtlichen Aufsatz im eindrucksvollen Tagungsband „,Beyond the Wall’: Game of Thrones aus interdisziplinärer Perspektive“, im Verlag Springer VS, siehe Überblick hier, wo das Buch - eine Open-Access-Publikation - gratis heruntergeladen werden kann. Der Aufsatz zum Lannister-Motto findet sich auf den Seiten 185ff.

 Auch Stoff für Lehrveranstaltungen und Klausuren
„Als Fans der Serie haben wir die Einladung der Kollegen Anna Gamper und Thomas Müller, die den Band herausgegeben haben, gerne angenommen“, sagen die Autoren: „Der Stoff gibt auch für die Rechtswissenschaft etwas her.“ Ihr Zugang zu so einem Blockbuster ist keine Eintagsfliege: „Auch als eingängige Beispiele in den Lehrveranstaltungen oder etwa bei der Erstellung von Klausuren können sich Themen aus Filmen oder Serien durchaus eignen. Zum Beispiel waren auch Aspekte aus ,Herr der Ringe’ einmal Thema bei uns.“

Zwei Fans der kämpferischen Arya Stark
Lieblingsfigur der beiden aus „GoT“ ist Arya Stark: „Von Anfang an hatte Arya eine besondere Wirkung auf die Zuseher und Zuseherinnen. Sie ist trotz ihres jungen Alters willensstark, unabhängig, selbstbewusst und kämpft für ihre Liebsten.“

Vor einem Gericht kaum durchsetzbar
Simon Laimer und Susanna Eder klopfen das Lannister-Motto penibel auf alle möglichen schuldrechtlichen Aspekte ab. Ihr Fazit: „Wie sich zeigt, lässt sich für die Gläubiger aus dem inoffiziellen Wahlspruch der Lannisters nicht viel gewinnen, das vor Gericht durchsetzbar wäre.“ Doch man müsse bedenken, dass dem Spruch auch eine dunklere Bedeutung innewohne, „nämlich dass die eiskalten Strategen entsetzliche Rache an denjenigen nehmen, die sich gegen sie wenden.“ Aber damit galoppieren wir vom zivilen Zivilrecht ins brutale Strafrecht rüber...

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