Polit-Paukenschlag

Landesrätin Palfrader: Kulturhilfe zum Abschied

Tirol
23.10.2022 19:00

Landesrätin Beate Palfrader verlässt die politische Landesbühne. 14 Jahre nahm sie ihre Aufgaben mit Fleiß und Zielstrebigkeit wahr. Dem Kulturressort fühlte sie sich immer besonders verpflichtet.

Nach dem 1996 verstorbenen Fritz Prior, welcher von 1965 bis 1989 als ÖVP-Landesrat für Kultur und Schulwesen zuständig war, kann nun Beate Palfrader mit 14 Jahren auf die derzeit zweitlängste Amtsperiode in diesen zwei Ressorts zurückblicken. Wobei anzumerken ist, dass sie dazu auch noch mit dem Wohnungswesen, Arbeit, Familie und weiteren Themen betraut war. Österreichweit von sich reden machte die 1958 geborene Juristin ab Dezember 2020, indem sie sich immer wieder sehr kritisch gegenüber ihrer eigenen „türkisen“ Bundespartei äußerte – wegen deren Flüchtlingspolitik.

Als letzte Amtstätigkeit: „Fair Pay“ im Fokus
Mit einem letzten Paukenschlag in Sachen „Unterstützung der Kunst und Kultur im Land im Heute und für das Morgen“ verlässt nun Beate Palfrader, deren politische Basis in der Sozialpartnerschaft liegt und deren Nimbus „fleißige Arbeitsbiene“ lautet, die politische Bühne.

Wie am Freitag bekannt wurde, nimmt seit Beginn von Corona das Thema der fairen Bezahlung („Fair Pay“) im breiten Feld der Kunst und Kultur einen zentralen Stellenwert ein. Dessen Ziel ist es, die arbeits- und sozialrechtliche Situation aller professionell in diesen Bereichen Tätigen zu verbessern und eine faire Entlohnung sicherzustellen. Das Ergebnis der Erhebungen lautet, dass ein Loch von 2,1 Millionen Euro von Bund, Land und Gemeinden gestopft werden müsste, damit die Entlohnung von Angestellten der professionellen Tiroler Kultureinrichtungen gerecht wäre.

Den Weg konsequent weitergehen
Einer der letzten Schritte, die von der scheidenden Kulturlandesrätin mit Fokus auf „Fair Pay“ gesetzt wurden, war, dass sie die Landes-Kulturförderung im schon beschlossenen Budget für 2023 um 425.000 Euro aus der Reserve des Kulturbudgets aufstocken ließ. Wobei sie dazu den Wunsch äußerte, dass der künftig in der Landesregierung für Kultur Zuständige, in diesem Fall Landeshauptmann Anton Mattle, diesen Weg konsequent weitergehen soll.

Punkte für „kulturelle Nachhaltigkeit“ im Land
Nachdem Beate Palfrader seit 2008 der Landesregierung unter Landeshauptmann Günther Platter angehört, gab sie im Juni des Jahres bekannt, bei der heurigen Tiroler Landtagswahl nicht mehr zu kandidieren. Die rührige Politikerin, welche von sich selbst sagt, dass sie gerade im Kulturressort das Glück hatte, immer wieder Neues lernen zu dürfen, hat in den vergangenen 14 Jahren etliche markante Punkte mit kultureller Nachhaltigkeit gesetzt. Anbei einige davon in chronologischer Reihenfolge:

2009 wurde der Volkskulturpreis erstmals vergeben.
2010: neues Kulturförderungsgesetz und Einführung des „Otto Grünmandl- und Paul Flora Preises“.
2012: Einführung Tiroler Volksbühnenpreis und Förderschwerpunkt „Theaternetz Tirol“.
2017 erfolgte die Eröffnung des „Sammlungs- und Forschungszentrums der Landesmuseen“ in Hall. In diesem Jahr erfolgte auch die Stiftung Tiroler Festspiele Erl.
2018 wurde in Innsbruck das „Haus der Musik“ eröffnet, erstmalig fand das Festival „Kultur wächst nach“ statt und die „Ötztaler Museen GmbH“ wurde installiert.
In den Pandemiejahren wurden ab 2020 bisher 569 Arbeitsstipendien an Kulturschaffende vergeben und die „Kulturspielwiese“ kann auf Hunderte Konzerte blicken. 

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