„Krone“-Interview

Kult-Star Heino: „Macht Frieden!“

Die deutsche Schlagerlegende Heino erzählt in der „Krone“ über seine Kindheit im Krieg.

Wenn Sie die Bilder aus der Ukraine sehen, die zerbombten Häuser, die weinenden Kinder: Kommen da auch bei Ihnen Erinnerungen an Ihre Kindheit hoch?
Natürlich! Ich bin ja 1938 geboren und damit ein Kind des Krieges. In Düsseldorf, wo ich zur Welt kam, habe ich das Leid miterlebt. Ich habe die Bomben gehört, und nachts, als wir schliefen, haben uns die Flieger geweckt. Das vergesse ich nie.

Wie reagiert da eine Mutter, die ihr Kind von allem Schrecklichen fernhalten, beschützen möchte?
Mein Vater fiel 1941 im Krieg, meine Mutter war 29 Jahre alt und musste zwei kleine Kinder, mich und meine um fünf Jahre ältere Schwester, durchbringen. Wir wurden nach Pommern evakuiert und meine Mutter arbeitete quasi Tag und Nacht, bei einem Engländer und als Serviererin, um uns Schuhe kaufen zu können. Wir wohnten zu dreizehnt in drei Zimmern - und rückten als Familie im Wortsinn enger zusammen. Das war zwar hart - aber auch schön.

Hatten Sie etwas zu essen?
Kaum etwas. Morgens vielleicht eine Schnitte Brot und abends eine. Fleisch gab es nie. Wir Kinder litten Hunger. Wenn ich meiner Oma sagte, dass der Magen knurrte, dann meinte sie: leck Salz, dann kriegst du Durst. Das sagte man damals so, aber wir Kinder schmunzelten zumindest.

Wie geht es Ihnen angesichts des nicht enden wollenden Krieges in Europa?
Diese Bilder, dieses Leid - das kann man sich ja gar nicht vorstellen. Was diese Menschen mitmachen! Ich kann nur sagen: macht Frieden. Nie wieder Krieg!