Müll von Atombombe

Radioaktive Strahlung in US-Volksschule gemessen

Ausland
18.10.2022 10:57

In einer Volksschule in der Nähe von St. Louis im US-Bundesstaat Missouri ist laut einem Bericht von Umweltforschern eine erhebliche radioaktive Verseuchung festgestellt worden. In der Jana Elementary School sei teilweise das 22-Fache der erwarteten Konzentration gefunden worden. Radioaktiver Müll aus der amerikanischen Atomwaffenproduktion während des Zweiten Weltkriegs hat durch ein Leck offenbar einen nahe gelegenen Fluss verseucht.

Im Bericht werden die Kontaminationswerte als „inakzeptabel“ bezeichnet. „Die Jana School grenzt, wie viele Häuser, Institutionen und Unternehmen in der Gegend, an Coldwater Creek. Dieser Wasserweg wurde durch auslaufende radioaktive Abfälle aus der kurz nach dem Zweiten Weltkrieg begonnenen und noch nicht sanierten Endlagerung kontaminiert“, sagt Studienautor Marco Kaltofen laut CNN.

Überreste von Manhattan-Projekt
Die Abfälle in dem Bach sollen vom Manhattan-Projekt stammen, in dem in den 1940er-Jahren eine Atombombe entwickelt wurde. „Leider wird, wenn Coldwater Creek seine Ufer überschwemmt, ein Teil dieses radioaktiven Materials auf Nachbargrundstücken wie der Schule abgelagert“, erklärte Kaltofen.

Kontamination in Proben von Spielplatzplatz enorm hoch
Die Proben für die Untersuchung wurden im August dieses Jahres aus Boden, Staub und Pflanzen gewonnen. Diese wurden aus Bibliothek, Lüftungssystem oder Oberflächen in Klassenzimmern gesammelt. Besonders kritisch sei die Konzentration von Blei-210, die dabei am Spielplatz entdeckt wurde. Diese war 22-fach höher, als erwartet worden war. Diese Substanz kann Gehirn und Nervensystem schädigen sowie Wachstum und Entwicklung verlangsamen. Die möglichen Folgen: Lern- und Verhaltensprobleme, reduzierter IQ, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen sowie Hör- und Sprachprobleme.

Die Umweltschutzorganisation äußerte harsche Kritik nach Veröffentlichung der Ergebnisse: „Es gibt keinen sicheren Grenzwert für Bombenmüll für unsere Kinder“, erklärte Vereinsmitbegründerin Karen Nickel. „Das (Anm.: die Kontamination) ist seit mehr als 80 Jahren in unserer Gemeinde. Wir erwarten von der Schulbehörde, dass sie die Zuständigen dazu bringt, herzukommen und das aufzuräumen“, so eine Mutter gegenüber „St. Louis Today“.

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