13.10.2022 14:42

EU-Abgeordneter warnt

Neue Verordnung: „Wäre das Aus für viele Bauern“

Mehr Bio und weniger Chemie will die Europäische Union bis 2030 auf ihren Feldern. Die neue Pflanzenschutzmittelverordnung sieht hier unter anderem sogar ein Komplett-Verbot von sämtlichen Spritzmitteln in sensiblen Gebieten vor. „Das ist auf der einen Seite städtisches Gebiet, neben Spielplätzen, wo es verständlich und wichtig sei, dass hier kein Pflanzenschutz mehr angewendet wird“, sagt Landwirt und EU-Abgeordneter Alexander Bernhuber im krone.tv-Talk mit Jana Pasching. Aber auch die Natura-2000-Gebiete, wie etwa die Wachau, würden unter dieses Kriterium fallen. „Hier wird produktiv Landwirtschaft betrieben. Dass hier kein Pflanzenschutz mehr angewendet werden soll, egal ob biologisch oder konventionell, würde das Aus für viele Betriebe bedeuten“, warnt Bernhuber.

In der neuen Pflanzenschutzmittelverordnung seien Passagen, die man so nicht akzeptieren könne, so der Europaabgeordnete. „Wir hoffen, dass es hier noch zu einer Änderung kommt.“ In weiten Teilen Europas gebe es bereits große Proteste. Was die Verhandlungen betreffe, stehe man erst am Anfang. Mit einem Ergebnis rechne man im Jahr 2024.

Was die Lebensmittelversorgung in Österreich betreffe, sei man trotz Ukraine-Krieg und unterbrochenen Lieferketten gut aufgestellt. Schlimmer sehe es in Ländern wie Afrika aus. Die gestiegenen Energiepreise treffen die Bauern in Österreich aber hart. Hier sei die Entwicklung besorgniserregend, so Bernhuber. Die Gemüsezucht, die im Winter normalerweise in Glashäusern stattfindet, werde es etwa nicht mehr geben.

Borealis: „Wollen keine weitere Marktkonzentration“
Mit dem geplanten Verkauf der OMV-Tochter Borealis an den tschechischen Agrofert-Konzern
begebe man sich aber in eine neue Abhängigkeit. „Der Deal ist noch nicht fix, wir sind hier bemüht alle möglichen rechtlichen Schritte auszunutzen. Wenn wir hier davon reden, Versorgungssicherheit in den einzelnen Mitgliedsstaaten zu sicher, können wir auf der anderen Seite keine noch weitere Marktkonzentration wollen.“

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