So viele Orte wie nie

In Hinterhöfen und Gärten: Ganz Graz war Flohmarkt

Steiermark
02.10.2022 18:00

Eine „zweite Chance“ für Kleidung, CDs und Bücher: Beim Grazer Innenstadt-Flohmarkt machten heuer so viele mit wie noch nie. Der Zeitgeist und die Teuerungskrise lockte besonders viele zur vierten Auflage in der ganzen Stadt.

Verzierte Vasen, Sommerkleider aber auch Kinderski, CD-Klassiker oder ungebrauchte Fußballschuhe sind auf den gut gefüllten Aufstelltischen in den Hinterhöfen und Gassen ausgestellt. Die Sonne lockt schon die erste Kundschaft am Vormittag, um wahre Schätze zwischen dem „alten Kram“ hervorzuzaubern.

50 Orte in Graz wurden zum Basar
„Das Schöne ist, dass die Sachen schon viele Besitzer hatten“, sagt etwa Jana (Bild darunter), die vier Bananenschachteln zum Lendplatz geschleppt hat, um heuer dort das erste Mal ihre aussortierten Sachen vor der Bar Chivito zur Schau zur stellen. Auf insgesamt 50 Orten in Graz, in privaten Gärten und Höfen, gab’s am Sonntag zum vierten Mal in diesem Jahr unter freiem Himmel einen Flohmarkt.

Janas bestes Stück: „Ein Glashaus für Kakteen aus den Siebzigern.“ Ob die junge Frau beim Preis mit sich verhandeln lässt? „Das Handeln ist gerade der Spaß daran“, verrät sie.

„Schönes Taschengeld und Wiederverwertung“
Nur wenige Gassen weiter verkauft die 12-jährige Ilya gemeinsam mit der 13-jährigen Mira (Bild darüber) die CDs ihres Vaters. Leonard Cohen oder auch Eminem lachen von den Hunderten Covers. „Pro CD ein Euro“, verlangt Ilya. Was sie verdienen, dürfen sie sich als Taschengeld behalten. Das ist nicht der einzige Grund, warum sie mitmachen: „Dann wird nichts weggeschmissen.“

Das findet auch Sabine (Bild darüber) in der Marschallgasse toll: „Das Kinderzeug kann leicht wiederverwendet werden.“ Seit Anfang an ist sie in ihrem privaten Garten schon mit dabei. So wie in den letzten Jahren rechnete sie mit einem großen Kunden-Ansturm: „Es waren immer so viele da, dass wir nicht mal aufs Klo gehen konnten!“

Viele junge Mädchen kommen vorbei
Der Zeitgeist spricht auch heuer für viele Besucher: „Es kommen gerade viele junge Mädchen, die klimafreundlich einkaufen wollen“, weiß Elisabeth, die ihren Hinterhof zur Verfügung stellt. 15 Euro Gebühr zahlt sie dafür, auch andere dürfen bei ihr verkaufen. Etwa Renate, die glaubt, dass die Teuerung viele dazu bewegt vorbeizuschauen. Und weil man mit neuen Leuten ins Gespräch kommt und unentdeckte Teile der Stadt kennen lernt.

Das ist auch eines der Ziele des Flohmarktes, so Maria Reiner, die die Idee nach Graz gebracht hat – zuerst in Form des Annenstraßenflohmarkts 2012, jetzt im Frühjahr und Herbst in der gesamten Landeshauptstadt: „Von Jahr zu Jahr kommen mehr Plätze dazu“, freut sie sich.

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