Knalleffekt

Lafnitz-Rückzug! Dunkle Wolken im Fußball-Osten

Steiermark
28.09.2022 08:48

Es war ein kleines Fußball-Erdbeben, das am Dienstag die Oststeiermark erschütterte. Zweitligist SV Lafnitz strebt einen Rückzug aus der Profiebene an, will sich in die Landesliga auf Amateurebene zurückziehen. Boss und Gönner Bernhard Loidl hatte bereits in der Vergangenheit mit der Entscheidung gerungen, jetzt dürfte er fest entschlossen sein. Die Steiermark droht einen Standort auf der Profifußball-Landkarte zu verlieren, die Zukunft etlicher Spieler sowie von Trainer Philipp Semlic ist offen.

Über Fußball-Zweitligaklub Lafnitz ziehen dunkle Wolken auf! Gönner und Obmann Bernhard Loidl will in Zukunft nicht mehr um die Bundesligalizenz ansuchen. Der Mäzen, der dem Dorfklub ein tolles Stadion hingestellt und rund ein Viertel zum 1,2 Millionen-Euro-Budget beigetragen hat, sieht keinen realistischen Weg Richtung Oberhaus-Fußball - familiäre Dinge haben künftig Priorität für ihn. Zudem ein Grund: Alles wird teurer, die Fans rennen Lafnitz nicht gerade die Tür ein. Auch die Gelder der Liga sind nur ein Butterbrot.

Die Bundesliga ist alarmiert - der Vorstand muss zeitnah Bericht erstatten, denn bürokratische Regularien im Lizenzierungsverfahren sind zu klären.

Letzte Woche gab’s vereinsintern einen Beschluss über die Weichenstellung. Der Plan: Die Zweitligamannschaft soll aufgelöst werden, man will nur mehr mit den Amateuren in der Landesliga weiterspielen. Am Mittwoch sitzt die Klubspitze mit dem Steirischen Verband zusammen. Sportchef Hermann Kopitsch: „Wenn nicht noch ein Sponsor auftaucht, werden wir diesen Weg bestreiten. Der Bernhard hat ja schon mit seinen Firmen genug zu tun.“

Dienstag wurde die Mannschaft (die Samstag bei Rapid II gastiert) über die Entwicklungen informiert: „Derzeit ist noch nichts offiziell“, sagt Kapitän Andreas Zingl auf Anfrage der „Krone“, „aber die Lage scheint ernst.“ Das Lafnitzer Urgestein, das seit 2009 beim SVL kickt, garantiert aber eins: „Wir hauen uns bis Sommer weiter voll rein, denn wir sind eine echt geile Truppe!“

Viele Szenarien
Von den Statuten her würde es für Lafnitz bei einem Rückzug aus der Zweiten Liga in die Regionalliga Mitte gehen. Der Klub will aber eine Stufe weiter runter in die Landesliga, wo bereits die Amateure spielen. Ob das der StFV zulässt, was in der Zweiten Liga passiert (ein Absteiger weniger?) oder ob Lafnitz-Nachbar Hartberg (mit dem immer wieder eine Kooperation angedacht war) sich für den Standort einsetzt, ist derzeit noch offen.

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