Strategien

Steirer-Gastro muss sich neu erfinden

Steiermark
05.09.2022 19:00

Personalmangel verändert unsere Wirtshauskultur - Experten besprachen in Graz Gegenstrategien und warnen: „Es eilt!“

Wir haben es schon vielfach berichtet: Auch steirische Wirte streichen ihre Speisekarte zusammen, reduzieren ihre Öffnungstage, machen den Gastgarten kleiner - einzig und allein dem Personalmangel geschuldet.

Heute trafen Experten in Graz zusammen, Anlass war die Falstaff-Auszeichnung der besten Arbeitgeber, im Fokus stand aber auch die aktuelle Problematik.

Es müsste an einer Menge Schrauben gedreht werden, so die Fachleute rund um Alexandra Gorsche, Heimo Jessenko (beide Falstaff) und Graz-Tourismusboss Dieter Hardt-Stremayr. Da wäre zum Beispiel die überbordende Bürokratie: Ein mexikanischer Koch etwa will im Grossauer-Imperium arbeiten; das scheitere laut Michael Grossauer aber seit einem halben Jahr an einem Deutsch-Zertifikat.

Auch die Lohnnebenkosten gehören dringend gesenkt. Modelle wie Vier- oder sogar Drei-Tage-Wochen seien bereits weit verbreitet, detto gute Unterbringung, auch Benefits - ein Punkt sei aber, das weiß Falstaff aus vielen Mitarbeiter-Feedbacks, so wichtig wie unterschätzt: „Wertschätzung“, so Gorsche. „Das können oft Kleinigkeiten sein, wie dass man an seinem Geburtstag Urlaub hat - das tut keinem weh, macht aber was mit den Mitarbeitern“. Die Liste ist lang und reicht von gutem Teamgeist bis zu Aus-, Weiterbildungsmöglichkeiten.

Und man müsse am Image arbeiten, der Beruf sei nämlich „ganz viel besser als sein Ruf“, betonte Lehrling Simon Wieland, der Falstaff Young Talents Cup-Sieger, der sogar eine Initiative gegründet hat um es zu heben. „Schließlich gibt es kaum einen Job, in dem man besser Karriere machen kann.“

Höhere Preise am Wochenende

Das Bild, das alle zeichnen, lässt erahnen, wie massiv sich unsere Gastro-Kultur verändern wird. Auch die Preise werden empfindlich steigen, „das muss man den Wirten auch empfehlen, sonst überleben sie nicht“, so Gorsche. „Es wird neue Modelle geben, wie Mehrkosten fürs Gasthausessen am Wochenende“. Kein Stein bleibt also auf dem anderen.

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