Begrüßt werden wir in der Ungergasse 15 in Graz von Obmann Wolfgang Breuer (im Bild unten links, mit Laurin Breuer und Benjamin Willfort). „Seit 2019 gibt es uns als Verein“, erfahren wir von ihm. Umso beeindruckender ist der Weg durch die Räumlichkeiten – überall hängen und stehen Medaillen und Pokale.
35 aktive Spieler trainieren bei den „Hunting Igels“, darunter 15 Nachwuchsathleten. Breuer selbst hat auch früh begonnen: „Seit meinem sechsten Lebensjahr lässt mich dieser Sport nicht mehr los.“ Sport? „Derzeit läuft das Verfahren noch, aber im Herbst wird es endlich soweit sein mit der offiziellen Anerkennung als Sportart. In der Schweiz oder in Slowenien ist das längst geschehen“, erklärt der 30-Jährige.
An drei Garlando-Tischen (einer kostet 1600 Euro) wird jeden Montag trainiert, zusätzlich gibt es jeden zweiten Freitag ein internes Turnier. „Und jeder hat natürlich zu Hause seinen eigenen Tisch“, sagt der Optiker.
Die harte Arbeit (bis zu 16 Stunden die Woche wird trainiert) zahlt sich aus. „Wir sind heuer als Aufsteiger gleich Meister in der Bundesliga geworden“, freut sich der Vereins-Chef. Und bei der Weltmeisterschaft vor ein paar Wochen in Nantes (Frankreich) konnten die Grazer sensationelle Erfolge einfahren. Benjamin Willfort und Marina Tabakovic holten sich den Titel im Mixed-Doppel. Willfort, Breuer & Co. jubelten zudem über den ersten Sieg in der Königsdisziplin, dem Teambewerb, in dem Österreich im Finale mit 40:34 über Favorit USA triumphierte. Mehr als 1000 Athleten aus 45 Nationen waren dabei, Österreich belegte mit 13-mal Edelmetall Rang zwei in der Medaillenwertung hinter Deutschland. Großen Anteil daran hatte Laurin Breuer.
Das Supertalent krönte sich zum Weltmeister
Der 13-Jährige kam mit vier Medaillen (zweimal Gold, einmal Silber, einmal Bronze) von der WM (Bild unten) nach Hause – dabei benötigt er noch ein Stockerl, um die richtige Position über dem Tisch zu haben. „Als Vierjähriger habe ich begonnen, mit der Oma zu spielen“, erzählt der sympathische Bursche, „seit vier Jahren trainiere ich ernsthaft.“ Bei Turnieren bringt er die oft viel älteren Gegner zur Verzweiflung. „Ich habe sehr schnelle Reflexe und eine lange Konzentrationsfähigkeit“, gibt sich Laurin selbstbewusst. Sein Schulnotenschnitt liegt übrigens bei 1,2.
Den 32-jährigen Willfort lässt die Faszination Tischfußball mittlerweile seit 16 Jahren nicht mehr los. Wenn der Psychologe nicht gerade am Tisch steht, schaut er sich Videos über künftige Gegner an: „Die richtige Taktik ist meistens schon die halbe Miete.“
Wer Interesse hat: 0676/9616007
Michael Jakl
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