17. bis 19. Oktober

Messe in Tirol: „Überblick über Lehre für Jugend“

Bei der Messe können Jugendliche selber Hand anlegen und Berufe ausprobieren.

(Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)

Berufe anfassen können Tirols Jugendliche vom 17. bis 19. Oktober bei der ersten hybriden Lehrlingsmesse. Am Mittwoch rückten neben dem Initiator auch die Kooperationspartner - bestehend aus Vertretern der Tiroler Wirtschafts- und Sozialpartner sowie der Politik - aus, um den Stellenwert der dualen Ausbildung zu untermauern.

Wirtschaftslandesrat Anton Mattle, der selbst eine Lehre zum Radio- und Fernsehtechniker absolvierte, betonte, dass „eine Lehre alle Zukunftschancen bietet und es wichtig ist, das Thema in die Haushalte zu tragen“. Sie sei ein Garant für eine sehr niedrige Jugendarbeitslosigkeit in Tirol.  Die Messe diene dazu, den Jugendlichen einen Überblick über die vielfältigen Lehrberufe zu geben, sagte Initiator Wolfgang König. Da die Messe online ein Jahr lang dauere, erziele man eine wesentlich größere Reichweite. „So können sich auch Jugendliche und Eltern über Berufe informieren, deren Vertreter nicht anwesend sein können.“

Die Lehre muss im selben Atemzug mit anderen Ausbildungsformen genannt und als gleichwertig betrachtet werden.

David Narr

Klaus Schuchter, Lehrlingskoordinator des Landes, erklärte, dass „die Berufsschulen Guides zur Verfügung stellen. Die Jugendlichen sollen aus erster Hand erfahren, welche Vorteile eine Lehrausbildung bietet“. Dabei wolle man aber ein realistisches Bild zeichnen und ebenso auf die diversen Herausforderungen einer Lehre eingehen.

„Lehre gleichwertig mit anderen Ausbildungen“
„Wir müssen die Attraktivität der dualen Ausbildung besser kommunizieren und auch gezielt andere Gruppen wie Schul- oder Universitätsabbrecher ansprechen“, verdeutlichte David Narr, Fachkräftekoordinator in der Wirtschaftskammer Tirol. Die Lehre müsse „im selben Atemzug mit anderen Ausbildungsformen genannt und als gleichwertig betrachtet werden“. Laut Max Kloger, Vizepräsident der IV Tirol, „hängt die Leistung der Industrie von gut ausgebildeten Fachkräften ab. Es gibt enorm gute Ausbildungsstandards“. Ein Job in der Industrie sei gut bezahlt und zukunftssicher.

Neben dem Ideengeber sprachen Tirols Wirtschafts- und Sozialpartner sowie Politiker über die große Bedeutung der dualen Ausbildung

(Bild: Andreas Fischer)

Bildungs- und Arbeitslandesrätin Beate Palfrader betonte, wie wichtig handwerkliche Fachkräfte für den Wirtschaftsstandort seien. Auch sei der Meinungsmix aus Eltern und Kind der Schlüssel zur perfekten Lehre. Tirols AK-Präsident Erwin Zangerl appellierte, den jungen Menschen den Weg aufzuzeigen. Und Sabine Platzer-Werlberger untermauerte, dass die Ausgangslage perfekt sei. Bei 1400 offenen Stellen in 125 Lehrberufen sei für jeden etwas dabei.

Fakten

Die erste hybride Lehrlingsmesse in Tirol startet am 17. Oktober und findet bis 19. Oktober als Live-Messe in der Olympiaworld in Innsbruck statt. Ebenfalls am 17. Oktober startet die virtuelle Lehrlingsmesse, die bis zum 16. Oktober 2023 auf lehre4you.at läuft. Anmeldeformulare für die Aussteller sowie die diversen Standpakete sind unter lehre4you.tirol abrufbar. Der Anmeldeschluss ist am 15. September. Alle Schüler erhalten vom Land Tirol ein Freifahrtticket für die öffentlichen Verkehrsmittel. Ein Shuttle bringt sie dann im Anschluss vom Bahnhof bis zur Olympiaworld zur Messe.

Sebastian Meinert / Kronen Zeitung