Trotz Regenfällen von teils historischer Dimension kamen in Vorarlberg am Freitag keine Menschen zu Schaden. Das ist nicht zuletzt ein Verdienst des exzellenten Krisenmanagements.
Das Ländle zählt zu den niederschlagsreichsten Regionen Europas, Starkregenereignisse sind per se nichts Ungewöhnliches. Was sich aber am Freitag abgespielt hat, ist selbst für Vorarlberger Verhältnisse einzigartig. In gleich mehreren Gemeinden wurden neue Niederschlagsrekorde verzeichnet, teils sind binnen 24 Stunden über 200 Liter pro Quadratmeter gemessen worden. Die Sintflut blieb nicht ohne Folgen: Rinnsale wurden zu reißenden Bächen, Straßen überflutet, hunderte Keller standen unter Wasser. Insgesamt wurden über 1500 Einsätze gezählt, die Telefone in der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle läuteten in Dauerschleife.
In dieser Situation den Überblick zu behalten, ist eine grandiose Leistung, das Krisenmanagement hätte besser nicht sein können: Die verschiedenen Blaulichtorganisationen arbeiteten Hand in Hand und gemeindeübergreifend, binnen Minuten wurden überflutete Straßen gesperrt, Muren abgesichert und Umleitungen eingerichtet - und das mitten in der Rush Hour am Freitagnachmittag. Allen Beteiligten - von Landesrat Christian Gantner angefangen bis zu den vielen Freiwilligen von Feuerwehr und Rettung - muss an dieser Stelle ein großes Kompliment ausgesprochen werden. Die Tatsache, dass es keine Verletzten oder gar Tote zu beklagen gab, spricht für sich.
Fakt ist aber auch, dass Vorarlberg großes Glück hatte: Nicht auszudenken was passieren wäre, hätten die großen Flüsse nicht Niedrigwasser geführt. Und so ist die Sintflut vom Freitag auch eine Mahnung. Angesichts des steigenden Risikos von Extremwettereignissen müssen Vorhaben wie das Hochwasserschutzprojekt „Rhesi“ schnellstmöglich umgesetzt werden!
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