Übler „Nachzieheffekt“

Riesenplus bei Firmenpleiten: Prognose ist düster

Niederösterreich
02.08.2022 11:32

Um satte 188,7 Prozent stieg im 1. Halbjahr die Zahl der Insolvenzen zwischen Enns und Leitha. Die niederösterreichische Wirtschaftskammer sieht zwar einen Nachzieheffekt, aber Entwarnung gibt es trotzdem keine.

Der Gläubigerschutzverband Creditreform hat aktuell die endgültigen Zahlen Insolvenzstatistik analysiert. In NÖ stieg im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Pleiten im ersten Halbjahr von 177 auf 511 Fälle an. Das satte Plus beträgt 188,7 Prozent und ist bundesweit der Rekordwert. Die Ursachenforschung gestaltet sich schwierig, denn Vergleiche innerhalb nur eines Jahres lassen wegen der geringen Zeitspanne kaum konkrete Aussagen zu. Zudem ist auf regionale Gegebenheiten – sprich: die Wirtschaftsstruktur im Land – Rücksicht zu nehmen.

Experten sind vorsichtig
NÖ-Wirtschaftskammerdirektor Johannes Schedlbauer versucht es aber trotzdem: „In den vergangenen beiden Jahren hat Niederösterreich eine deutlich unterdurchschnittliche Entwicklung im Insolvenzbereich verzeichnet, die aktuellen hohen Zahlen sind zum Teil auf gewisse Nachzieheffekte zurückzuführen. Nach derzeitigem Stand erwarten wir eine Stabilisierung auf dem Niveau von vor der Pandemie“, so der Experte.

Die Herausforderungen für heimische Unternehmen werden zudem leider mehr als weniger. Neben dem akuten Mangel an Arbeitskräften haben die Themen Materialknappheit und Lieferkettenprobleme wesentlichen negativen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit. Insolvenzbeschleunigend wirken sich aber auch die stark steigenden Energiepreise aus. „Aktuell sind Preissteigerungen bei Gas um das Siebenfache keine Seltenheit. Das ist auf Dauer von den Betrieben nicht zu stemmen. Unser aller Ziel ist es aber natürlich, die Zahl der Insolvenzen möglichst gering zu halten“, betont Schedlbauer. Eine Entwarnung für die Zukunft gebe es aber keine, heißt es.

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