So kaufen Kärntner ein

Eigenmarken sind beliebt, doch Bio-Trend hält an

Kärnten
28.07.2022 12:00

Der Lebensmitteleinkauf wird immer teurer, viele Kunden steigen deshalb auf billigere Eigenmarken um. Regionale Bio-Produkte bleiben aber gefragt.

Wir alle bekommen es tagtäglich zu spüren: Das Einkaufen wird teurer. „Vielfach wird der Ukraine-Krieg als Hauptursache vorgeschoben, denn plötzlich scheint alles aus diesem Land zu kommen“, so Raimund Haberl, Obmann der Sparte Handel in der Kärntner Wirtschaftskammer und ergänzt: „Dabei sind es die Kosten vor Ort für Energie, Treibstoff und Gas, welche die Preistreiber sind. Beispielsweise haben sich von einem großen Kärntner Milchbetrieb die Energiekosten pro Monat vervierfacht.“ Die Herausforderung bestünde darin, die Preise halbwegs zu halten, bzw. eine Steigerung möglichst fair für Vermarkter und Kunden abzuwickeln.

8,7 Prozent Infaltion

lautet die Einschätzung der Statistik Austria für den Sommer 2022 gegenüber dem Vorjahr. Die Inflationsrate erreichte damit einen bedenklichen Höchststand.

Eigenmarken legen zu, Bio liegt nach wie vor im Trend
Selbst der Diskonter Hofer musste Preise bereits erhöhen, man versuche jedoch, diese so gering wie möglich zu halten. „Wir arbeiten daher heute auch mit einer deutlich niedrigeren Gewinnspanne“, versichert Hofer und verweist - wie Spar, MPreis und die Rewe-Gruppe - zusätzlich auf die jeweiligen Eigenmarken, die bei Kunden derzeit beliebt seien. Die Rewe-Gruppe, die in Österreich unter anderen Billa, Penny und Adeg betreibt, habe in der vergangenen Zeit beobachtet, dass die Kunden vermehrt auf Eigenmarken des Konzerns setzen würden - „allerdings haben wir das Sortiment auch intensiv beworben“. Eine Abkehr von Bio bemerke man jedenfalls nicht - im Gegenteil: „Auch hier sind Eigenmarken sehr gefragt.“

Kunden meiden teure Markenprodukte
Die Supermarktkette Spar verzeichnet steigende Preise „bei manchen Produkten, die direkt oder indirekt aus verschiedensten Getreiden hergestellt werden“. So seien zum Beispiel Mehl, Brot, Pasta, aber auch Futtermittel teurer geworden - durch die höheren Kosten von Düngemitteln und Energie. „Manche Kunden merken das und meiden Markenprodukte, die durch überzogene Preissteigerungen zu teuer geworden sind“, sagt Spar-Vorstand Markus Kaser.

Regionale Produkte sind weit weniger betroffen
Besser sieht es bei heimischer Ware aus. „Kunden kaufen bewusster ein und legen Wert auf eine gesunde Ernährung. Solange man es sich leisten kann, wird bei Lebensmitteln nicht gespart. Und bei Bio-Produkten ist die Bereitschaft hoch, dafür mehr zu bezahlen“, erklärt Spartensprecher Haberl. Dementsprechend verzeichnen Direktvermarkter auch nur geringe Einbußen.

Umsatzrückgang auch beim Direktverkauf
„Aus eigener Erfahrung, aber auch aus Gesprächen mit Direktvermarktern kann ich sagen, dass die Umsätze schon zurückgegangen sind. Das ist auf den Bauernmärkten ebenso zu spüren wie bei den Selbstbedienungs-Hütten. Insbesondere bei höherpreisigen Produkten wie Ölen merkt man die Zurückhaltung“, schildert Petra Pobaschnig, Obfrau des Landesverbandes Bäuerlicher Direktvermarkter Kärnten.

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