Die Polizei in Vöcklabruck und Timelkam (Oberösterreich) hat sechs Jugendliche zwischen 16 und 19 Jahren gefasst, die seit Mai im Bezirk Vöcklabruck ihr Unwesen getrieben haben. Ihnen werden schwerer Raub, Sexualdelikte an Kindern, gefährliche Drohung, illegaler Waffenbesitz, Unterschlagung, schwere Nötigung, Körperverletzung sowie Delikte nach dem Suchtmittelgesetz vorgeworfen. Die Gruppe war regelmäßig, jedoch in verschiedenen Konstellationen, unterwegs.
Vor allem auf betrunkene Teenager oder junge Leute hatten es die Beschuldigten abgesehen. Sie sollen die Opfer geschlagen und getreten sowie mit Messern bedroht haben. Dann raubten ihnen die Verdächtigen Handys, Bargeld oder Autoschlüssel. Bei einer Drogenübergabe soll ein 16-Jähriger laut Polizei einem 19-Jährigen eine Schreckschusspistole vorgehalten haben.
Zu Sex-Videos genötigt
Ein 17-Jähriger wird verdächtigt, über einen Instant-Messaging-Dienst Anfang 2020 Kontakt zu einer Zehnjährigen aufgenommen und sich Nacktfotos von ihr verschafft zu haben. Ende Jänner 2022 soll er die inzwischen Zwölfjährige abermals kontaktiert haben und sie zu Pornovideos genötigt haben. Aus Angst übermittelte das Mädchen drei Videos.
Zudem soll der Jugendliche noch andere Kinderpornos weitergeschickt haben. Bei der Auswertung von Chatverläufen stellte sich heraus, dass der 17-Jährige auch etwas mit Fälschungen von Covid-19-Testzertifikaten zu tun haben könnte.
Die Polizei sucht noch weitere Opfer. Sie werden gebeten, sich mit der Polizeiinspektion Timelkam unter der Telefonnummer 059133/4176 in Verbindung zu setzen.
Straftaten „normal“ und „egal“
Die sechs Burschen zeigten bei ihren Einvernahmen „kein Unrechtsbewusstsein“, berichtete die Polizei. Die ihnen vorgehaltenen Straftaten hätten sie teilweise als „normal“ empfunden. Zu erwartende Konsequenzen seien den meisten „egal“.
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