Zukunft der Arbeit?

Trend „Workation“: Das Gesäuse wird zum Büro

Steiermark
19.07.2022 16:00

„Workation“ heißt der Trend, der Reisen und Arbeiten verbindet. Das Wiener Start-up Emma Wanderer hat Hieflau und das Gesäuse als idealen Ort dafür auserkoren. Ist das die Zukunft des Tourismus?

Ein Mitarbeiter in Graz, einer am Meer in Kroatien, einer in den Bergen in Hieflau – seit Corona ist das auch für größere Unternehmen keine Utopie mehr. Homeoffice, Remote Work, Workation sind die Stichwörter aus der neuen Welt des Arbeitens, die sich mit Laptop und Glasfaser-Anschluss erschließt.

„Etwa fünfzig Prozent der Unternehmen, in denen Homeoffice möglich ist, können sich vorstellen, dass ihre Mitarbeiter während der Arbeit verreisen“, erklärt Andreas Jaritz. Der 40-Jährige wuchs in Leibnitz auf, studierte Kommunikation und hat jahrelang in Kalifornien gearbeitet. Zurück in Österreich gründete er das Start-up Emma Wanderer. Das Konzept: Jaritz und sein Team bauen sogenannte Arbeits-Campusse an entlegenen Orten.

Einer dieser Orte ist der alte Sportplatz in Hieflau in der Gemeinde Landl. „Wir haben überall gesucht, in der gesamten Obersteiermark, und hier war die Gemeinde sehr hilfreich und offen für unsere Vision“, sagt CEO Jaritz. „Ich kenne die Gegend, weil ich hier gerne wandern gehe. Man wohnt fast direkt im Nationalpark.“

Vor einem Monat erfolgte der Spatenstich für die Mini-Häuser, Camper-Stellplätze und ein zentrales Gebäude mit 66 Arbeitsplätzen, ein Café und eine Lounge. Für 150 Gäste ist das Konzept ausgelegt. „Nicht jeder sitzt den ganzen Tag am Arbeitsplatz“, erklärt Jaritz.

Wen will das Start-up nach Hieflau holen? „Wir wenden uns an Firmen, die von überall arbeiten können“ – die Branche ist dabei egal. Natürlich sind auch Kreative, Einpersonenunternehmen und Urlauber willkommen.

Ohne Glasfaser-Internet geht gar nichts
Die wichtigste Voraussetzung stellt die Gemeinde zur Verfügung: Glasfaser-Internet. „Wir haben bereits eine Leitung im Ort, jetzt schließen wir das Areal an“, sagt Bürgermeister Bernhard Moser. Für den Ort sei das Projekt eine „irrsinnige Belebung“, freut sich der SPÖ-Politiker. „Weil es zwölf Monate im Jahr Menschen nach Landl bringen kann. Außerdem ergeben sich durch die Zusammenarbeit viele spannende Impulse für unsere Gemeinde. Die Wellenlänge passt.“

Ist das die Zukunft des Tourismus? Beim Standortmarketing von Steiermark Tourismus hat man Hoffnung: „Wir planen, mehr in diese Richtung zu unternehmen“, sagt Geschäftsführer Michael Feiertag.

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