Vermeintliche Flugzeugabstürze und reihenweise „Notsituationen“ hielten am Donnerstagnachmittag die Leitstelle Tirol, Austro Control und Einsatzkräfte auf Trab. Nachdem zunächst immer wieder Notsignale von einem nicht registrierten Flugobjekt abgegeben worden waren, wurden im Tiroler Unterland große Suchaktionen gestartet. Letztlich stellte sich - zum Glück - aber alles anders dar.
Gegen 12 Uhr startete ein 60-jähriger Deutscher mit seinem Segelflugzeug am Flugplatz in Langkampfen (Bezirk Kufstein): Der Pilot führte im Vorfeld sämtliche Sicherheits-Checks durch und überprüfte dabei freilich auch das sogenannte ELT-System, den Funksender, mithilfe dessen in Not geratene Flugzeuge geortet werden können.
System wurde unbemerkt aktiviert
Und genau dieser sollte in den nächsten Stunden für gehörige Aufregung sorgen: „Dieses System wurde derzeitigen Erkenntnissen zufolge vermutlich durch Erschütterungen im Zuge des Startmanövers manuell auf dauerhaften Betrieb aktiviert, ohne dass der Pilot dies bemerkte“, berichtete die Polizei.
Die Folge: Gegen 16.30 Uhr meldete die Leitstelle Tirol einen möglichen Absturz eines nicht registrierten deutschen Luftfahrzeuges im Bereich Hinteres Sonnwendjoch im Gemeindegebiet von Thiersee. Etwa gleichzeitig meldete die Landesleitzentrale einen weiteren angeblichen Absturz einer Maschine beim Feldalphorn in Hopfgarten.
Während der noch andauernden Suchaktion langten weitere Notsignale bei der Austro Control ein.
Die Tiroler Polizei
Kontaktaufnahme nicht möglich
„Eine Kontaktaufnahme mit dem Piloten und eine genauere Bezeichnung des Flugobjektes war aufgrund der fehlenden Registrierung des ELT-Systems nicht möglich. Deshalb wurde eine Suchaktion mit drei Hubschraubern gestartet. Während der noch andauernden Suchaktion langten weitere Notsignale bei der Austro Control ein. Diese wurden ebenfalls abgeflogen, die Suche verlief jedoch negativ“, so die Ermittler weiter.
Pilot zur Landung aufgefordert
Kurz vor 18 Uhr dann die Entwarnung: Von Mitarbeitern des Flugplatzes in Langkampfen konnte das Notsignal einem Segelflieger zugeordnet werden, der sich genähert hatte. „Der Pilot wurde daraufhin sofort zur Landung aufgefordert. Dabei stellte sich heraus, dass das Notsignal lediglich aus technischen Gründen ausgelöst wurde.“ Die Sucheinsätze konnten somit abgebrochen werden.
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