Prozess in Graz

Barbier drohte: „In Disco gibt es ein Blutbad!“

Der Angeklagte droht, die Großdisco zu sprengen.

(Bild: ©Blue Planet Studio - stock.adobe.com)

„Ich werde euch aufschlitzen. Es wird ein Blutbad geben. Ich werde euch abstechen und das Lokal in die Luft sprengen!“ - Die Türsteher einer Großraum-Diskothek in Gralla mussten sich einiges anhören, als sie einem 24-Jährigen im April den Zutritt verweigerten. Am Freitag stand der Frisör aus Syrien vor Gericht.

Sein unflätiger, bedrohlicher Auftritt brachte dem betrunkenen Barbier neben dem Gerichtsprozess letztlich auch fast drei Monate U-Haft ein. Denn in Zeiten von Terror und Amokläufen werden derartige Drohungen nicht auf die leichte Schulter genommen.

„Traumatisiert durch den Krieg“
Am Freitag musste sich der Syrer in Graz vor Gericht verantworten - gemeinsam mit zwei Kumpels, weil sie zu dritt auch mit einer gefundenen Bankomatkarte einkaufen gegangen waren. Und da war er dann sehr kleinlaut. „Ja, ich hab das so gesagt, aber ich war betrunken. Es tut mir sehr leid.“ Martin Meier, der Verteidiger des 24-Jährigen, betonte, dass sein Mandant durch den Syrienkrieg und die Flucht offenbar ein Trauma erlitten hat, das er nicht aufarbeiten konnte. „Deshalb flüchtete er sich in den Alkohol und die Drogen.“

Als ich eine Therapie machen wollte, wurde ich verhaftet.

Der Angeklagte (24)

Richter Hanspeter Draxler glaubte dem Frisör seine Beteuerungen, sein Leben ändern zu wollen. „Werden Sie den Weisungen folgen und keinen Alkohol mehr trinken?“, fragte er? „Ja, Herr Rat. Wirklich. Danke. Ich werde das nie wieder tun. Ich hoffe, dass mir die Opfer verzeihen“, betonte der Syrer wiederholt.

Das Urteil: Sieben Monate teilbedingte Haft und die Weisung zur Therapie. Da der Angeklagte die Strafe bereits mit der U-Haft verbüßt hat, durfte er heim. Ein Kumpel wurde freigesprochen. Der zweite, der geständig war, kam ohne (weitere) Strafe davon, da er vor kurzem erst verurteilt wurde. Der Staatsanwalt berief, die Urteile sind nicht rechtskräftig.