Im Juni erstmals

EU bezog mehr Gas aus den USA als aus Russland

Ausland
04.07.2022 14:25

Nachdem Russland seine Gaslieferungen zuletzt reduziert hatte, hat die EU im Juni erstmals mehr Gas aus den USA importiert als aus Russland. Dieses kommt als Flüssiggas (LNG) per Schiff, muss aber aufwendig verarbeitet werden. Daher spielte LNG bisher nur eine untergeordnete Rolle auf dem Markt der EU.

Im Juni sind die russischen Gaslieferungen so stark zurückgegangen, dass erstmals mehr Gas aus den USA in die EU importiert wurde. Bereits seit März seien die weltweiten Exporte von Flüssiggas nach Europa im Vergleich zu 2021 um 75 Prozent gestiegen, berichteten US-Präsident Joe Biden und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beim G7-Gipfel in Bayern.

Preise steigen
Da die Verarbeitung aufwendiger ist als bei russischem Gas und Staaten derzeit vermehrt nach LNG nachfragen, steigt der Preis jedoch. Ein weiterer Nachteil ist, dass das Flüssiggas klimaschädlicher ist als Erdgas. Die Produktion, Verflüssigung, das Betanken, der Transport und die Lagerung sind sehr energieintensiv. Im Detail kühlen die Produzenten Erdgas auf rund 160 Grad Celsius herunter, um es flüssig zu machen. Anschließend wird es in speziellen Transportbehältern per Schiff, auf der Straße und der Schiene transportiert. Bei seiner Ankunft muss das LNG wieder zu Erdgas gemacht werden, damit es über die europäischen Pipelines weiter transportiert werden kann. 

An dieser Stelle gibt es eine zusätzliche Herausforderung. Dazu sind sogenannte LNG-Terminals nötig, die es in Ländern wie Frankreich, Spanien, Italien und Kroatien gibt. Zudem können auf langen Transportwegen Teile des Gases austreten und damit verloren gehen.

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