Zwei Wochen ist es her, dass die Haustechniker aufmarschieren mussten: weg mit dem völlig überladenen Türschild der Hon. A.o. Prof. Dr. habil. DDr. A. R. und her mit einer merklich abgespeckten Variante, die nur noch den Vor- und Nachnamen beinhaltet.
Wie schon vor Monaten berichtet, sind die akademischen Grade des selbst ernannten Organisationsgenies mehr als nur umstritten – wie sie jetzt wohl auch selbst erkannt haben muss.
Habilitation in drei Jahren geschafft - statt in 20
Ein Beispiel ihrer Blitzkarriere: Binnen nur drei Jahren schaffte es die zwanzigfache Buchautorin, Sängerin und Reiki-Meisterin, an der Miklós-Uni bei Budapest ihre Habilitation zu erreichen – ein Unterfangen, das unter normalen Umständen schon einmal zwei Jahrzehnte dauern kann. Und das Ganze auch noch neben ihrer Tätigkeit als Leiterin jenes Instituts.
Die Vorher-Nachher-Fotos aus der Akademie wurden der "Krone" jetzt von Kritikern des international höchst umstrittenen "Titel-Tausendsassas" zugespielt. Ein Skandal für den Heeres-Sprecher Oberst Michael Bauer: "Das sind ja Stasi-Methoden. Frau R. hat sämtliche Studien in der Freizeit verfasst."
Auch Offiziere pilgerten zur "Titel-Uni"
Die Vorliebe der Heeres-Angehörigen für die "Titel-Uni" war bereits vor einigen Monaten ins Visier des Bundesheeres gerückt. "Seit Jahren pilgern titelversessene Offiziere nach Ungarn, um dort im Handumdrehen einen Doktortitel zu erlangen", schlug ein Insider aus dem Justizministerium Alarm. Binnen zwei Jahren und für wohlfeile 800 Euro pro Semester kann man sich dann mit dem Titel "PhD" schmücken, der internationalen Entsprechung des Doktorgrades.
Das Beste daran: Der Aufenthalt vor Ort ist lediglich zweimal notwendig, die Professoren reisen nämlich zu ihren Studenten nach Wien an. Und auch der Aufwand fürs Studium dürfte sich in engen Grenzen halten.
Auch die Exekutive in Budapest hat mittlerweile erkannt, dass am Budapester Verteidigungsinstitut nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Der Rektor wurde im Vorjahr wegen Korruption festgenommen.
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