Timber Group wächst

Schweighofer schlägt bei Holz wieder zu

Wirtschaft
25.06.2022 06:00

Sägewerk in Finnland zugekauft, Neubau in Argentinien: Die Timber Group wächst zum großen internationalen Produzenten

Gerald Schweighofer (64) ist in der Holzbranche eine schillernde Persönlichkeit. Der gebürtige Niederösterreicher baute zunächst die Schweighofer Holzindustrie zu einem Konzern mit sechs Standorten in Österreich und Tschechien auf und verkaufte 2001 alles an die finnische Stora Enso.

Doch schon zwei Jahre später beginnt Schweighofer in Rumänien wieder von vorne. Heute hat seine HS Timber Group bereits wieder knapp eine Milliarde Euro Umsatz und über 3500 Beschäftigte. Nur die Holding sitzt in Wien, die Betriebe sind in Rumänien, Deutschland, bald auch in Finnland und Argentinien. Exportiert wird in die ganze Welt, bis nach Japan.

„Was uns seit Jahrzehnten auszeichnet, ist unsere Anpassungsfähigkeit“, erklärt Schweighofer. „Der Klimawandel ist beim Holz angekommen, daher müssen wir diversifizieren.“ Vor Kurzem hat er daher das finnische Sägewerk Luvian Saha Oy erworben (300.000 m³ Produktion, 120 Mitarbeiter).

Kurz vor der Fertigstellung ist gemeinsam mit einem belgischen Partner ein Sägewerksneubau in Argentinien, das nach Inbetriebnahme 500.000 Festmeter Verarbeitungskapazität haben wird. „Argentinien und Finnland passen perfekt ins Portfolio“, so Schweighofer. In Bau wäre auch ein ähnlich großes Werk in Weißrussland. Doch aufgrund der Sanktionen steht dort alles still. In Rumänien wurde wegen zunehmender Rohstoffprobleme, die der Ukraine-Krieg noch verstärkt hat, ein Sägewerk stillgelegt. Im Land betreibt die Timber Group auch eine Leimholzproduktion. In Sachsen (D) hat Schweighofer seit 2015 ein Werk. Denn er besitzt in Tschechien und Rumänien eigene Wälder, aus denen der Rohstoff Holz kommt.

Die Diversifizierung wurde vorerst gestoppt: Die 2020 gemeinsam mit Blueminds (Christian Kerns Firma hielt 16 Prozent) erworbene Interfloat-Gruppe, Europas größter Solarglas-Produzent (300 Mitarbeiter), wurde im April 2022 an die indische Borosil Renewables verkauft, die ein größerer Player ist.

Manfred Schumi
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