Stiller Tod

Ertrinkende winken nicht und rufen nicht um Hilfe

Im Freibad Garsten ist noch einmal alles gut ausgegangen, weil Daris (7) aufmerksam war und richtig reagiert hatte, als er Alea (3) im Familienbecken liegen sah und seine Mama zu Hilfe rief - wir berichteten. Das Mäderl ist im Steyrer Spital, wird noch überwacht. Doch nicht immer geht es gut.

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„Allzu oft ertrinken Kinder mitten unter vielen Menschen im Freibad, weil es oft als Tauchen missgedeutet wird, wenn man ein Kind unter Wasser sieht und es nicht länger beobachtet“, sagt Martin Eberl, neuer Vize-Landesleiter der Wasserrettung OÖ und wohnhaft in St. Georgen an der Gusen. Denn Kinder und auch die meisten Erwachsenen gehen lautlos unter. „Die Bilder, die wir aus Filmen kennen, dass Ertrinkende um Hilfe rufen und wild mit den Armen winken, sind leider völlig falsch. Da fehlt die Kraft dazu.“

Totstellreflex bei Kindern
Bei Kindern bis zwei Jahren kommt dann noch ein Totstellreflex dazu, wenn sie mit dem Kopf unter Wasser geraten. „Kinder schreien bei allen möglichen Notlagen und Unfällen, aber nie beim Ertrinken“, sagt Eberl, der an die Eltern appelliert: „Der einzige Schutz ist, die Kleinen nie aus den Augen zu lassen. Denn bei den allermeisten Notfällen im Wasser sind Mama oder Papa in einem Umkreis von zehn Metern – sie schauen nur gerade in die falsche Richtung.“

Vorsicht trotz Schimmhilfen
Schwimmhilfen wie Flügerl, Ringe oder Jacken sind „keine Garantie“, mahnt der Wasserretter. Durch Reifen rutscht man schnell durch, Flügerl sind – wie in Garsten – rasch abgestreift. „Wir haben es ausprobiert. Gerade mit Sonnencreme geht es schnell, die wirkt wie ein Gleitmittel.“ Also immer Augen aufs Kind, auch wenn es Schwimmhilfen trägt.

Volle Bäder am Wochenende
Die hohen Temperaturen am Wochenende sorgten für volle Bäder. 671, 2587, 4409: Das sind nicht die Corona-Neuinfektionen, sondern die Besucherzahlen im Welser Welldorado von Freitag, Samstag und Sonntag. „Vor allem der Sonntag war ein extrem guter Tag und fast schon grenzwertig. Bei 5000 Besuchern ist Schluss“, sagt Patrick Würger vom Magistrat Wels.

Insgesamt 7669 Gäste stürmten in den vergangenen drei sonnigen Tagen das Freibad. „Die Leute kommen und genießen den Tag. Man merkt, dass die Corona-Ängste weitgehend verschwunden sind und spürt die Normalität“, freut sich Würger. Seit dem Start am 1. Mai konnte man bereits 25.650 „Wasserratten“ begrüßen. Das sei ident zu den Zahlen der vergangenen Jahre.

Auch in Linz viel los
Auch in Linz freute man sich über ein Wochenende mit rekordverdächtigen Zahlen. „Der Start in die Saison war zufriedenstellend. Und jetzt am Sonntag 4700 Gäste im Parkbad und 3200 im Hummelhofbad, das sind absolute Spitzenzahlen“, so Linz-AG-Sprecherin Susanne Gillhofer. Der Parkplatz am Ausee in Asten musste - wie berichtet - am Sonntag wegen Überlastung gesperrt werden. „Diese Woche bleibt es sommerlich warm, aber unbeständig“, so ZAMG-Meteorologe Josef Haslhofer.

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