In Mariazeller Lokal

Zukunft der Gastro? Roboter arbeitet als Kellner

Früher waren sie nur eine Vision, jetzt gibt es sie wirklich: Roboter, die für uns arbeiten. Mit „Bella“ will Familie Pirker ihr drittes Lokal in Mariazell attraktiver machen. Das scheint zu gelingen, wie ein „Krone“-Lokalaugenschein zeigt.

„Lieber Gast, das Essen ist da“, ertönt eine sanfte Stimme vom ersten Tisch auf der Terrasse zum Mariazeller Hauptplatz. Nett ist er schon einmal, der Gastro-Roboter. Begeistert nehmen sich die Gäste Kuchen, belegte Brote und Kaffee von den mehrstöckigen Ablagen, auf denen Teller und Gläser transportiert werden. „Bella“ ist der neue Star in Pirkers Steirischer Gourmet Snackbar.

„Wir sehen so etwas heute zum ersten Mal“, freut sich Beate Waxwender. Von Graz aus ist sie mit Pauline Steinberger nach Mariazell gepilgert und stärkt sich nun nach dem Fußmarsch. „Ich finde, das ist eine super Idee, weil es ja so schwer ist, Personal zu bekommen“, wirft die Freundin ein.

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Fotos

Eine Attraktion im neuen Lokal
Doch das sei nicht der eigentliche Grund für die technische Anschaffung gewesen. „Es war das Ziel, hier ein modernes Konzept umzusetzen. Wir sind ein Betrieb, der Tradition bewahrt, aber auch für Innovationen bekannt ist“, erklärt Geschäftsführerin Katharina Pirker. Auch ihr Mann Georg Rippel-Pirker betont: „Der fahrende Kollege soll das Personal nicht ersetzen, sondern unterstützen. ,Bella‘ bringt Abwechslung in den Betrieb, erleichtert die Abläufe und sorgt für Unterhaltung.“

Der fahrende Kollege soll das Personal nicht ersetzen, sondern unterstützen.

Georg Rippe-Pirker

„Vor allem für die Kinder bringt der Roboter ein zusätzliches Erlebnis“, sagt Pirker. Das merkt man, als sich der Lärmpegel erhöht, sobald „Bella“ beim Tisch einer Schülergruppe vorbeifährt. „Schau, da ist er wieder“, freut sich ein Bub, der aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Doch auch die anderen Gäste können ihre Blicke kaum abwenden. „Bella“ ist hier eindeutig eine Attraktion.

Katharina Pirker und Georg Rippel-Pirker ziehen positive Bilanz nach der ersten Zeit mit „Bella“.

(Bild: Christian Jauschowetz)

Mit ihrem Katzengesicht sorgt „Bella“ für einen sympathischen Auftritt.

(Bild: Christian Jauschowetz)

Dank „Bella“ mehr Zeit für die Anliegen der Gäste
Gekonnt umfährt der Roboter jedes Hindernis und steuert zielsicher wieder zurück, um neue Bestellungen aufzunehmen. Nur ein Befehl über das Display, dann geht es zum nächsten Tisch. „,Bella‘ wurde vorab programmiert und hat zur Orientierung auch ein eigenes Kamera-System“, so Pirker. Optisch gleicht der Roboter einem Servicewagen mit digitalem Katzengesicht. Während die Bildschirmaugen den Gästen zuzwinkern, hört man hin und wieder ein Miauen. „Ich finde sie lustig“, schmunzelt Rippel-Pirker zufrieden.

Ganze 18 Stunden am Stück kann der Roboter seine Runden drehen, bevor er an die Ladestation muss. So bringt „Bella“ ohne Pause Speisen oder Getränke, und das auch noch rasch und effizient. „Unsere Mitarbeiter können sich durch die gesteigerte Produktivität verstärkt um Anliegen der Gäste kümmern.“ Immerhin sei der Besuch im Lokal etwas sehr Menschliches. „Der persönliche Kontakt soll ja erhalten bleiben.“