Perle in Eisenerz

Leopoldsteinersee: Wo schon der Kaiser badete

Herrliches Panorama am Leopoldsteinersee

(Bild: Jauschowetz Christian)

Den Leopoldsteinersee kann man zu Fuß in ca. einer Stunde umrunden

(Bild: Jauschowetz Christian)

Besonders beliebt: Schwanen-Tretboote

(Bild: Jauschowetz Christian)

Ein Juwel zum Abschalten vom Alltag: der Leopoldsteinersee in Eisenerz. Wieso schon der junge Kaiser Franz Josef diesen See so schätzte und welche Promis hier her kommen.

Viktor Seebacher legt sein Elektroboot am Steg an. An der blau-grünen Oberfläche des Leopoldsteinersees spiegeln sich die Tannen an den Berghängen, am Himmel ist keine einzige Wolke zu sehen. Es riecht nach Urlaub.

„Ich kann mir keinen schöneren Platz zum Arbeiten vorstellen“, sagt Seebacher. Seit zwölf Jahren betreibt er nun seinen Bootsverleih – zwölf Sommer, in denen er täglich von zehn bis 18 Uhr Tretboote in Schwanenform ausparkt, Touristen über den See kutschiert und Einweisungen zum Rudern gibt.

Bootsverleiher Viktor Seebacher hat schon Prominente wie Otto Waalkes über den Leopoldsteinersee chauffiert.

(Bild: Christian Jauschowetz)

Otto Waalkes hinterließ eine Zeichnung

(Bild: Christian Jauschowetz)

Weitgereiste Menschen und Promis kommen gerne
„Gäste aus China, aus den USA – ich hatte schon alle da“, erzählt er. Der Höhepunkt seiner Bootsverleiher-Karriere aber ist in einem Foto und einer Zeichnung festgehalten, die fein gerahmt am Bootshaus hängen. Unmöglich zu übersehen. Ein Ottifant im See, daneben der deutsche Komiker Arm in Arm mit Viktor Seebacher. „Der Otto Waalkes hat die ganze Zeit gescherzt. Er war wirklich wie im Fernsehen.“ Selbst Sängerin Nena war schon bei Seebacher zu Gast.

(Bild: Krone KREATIV)

Des Kaisers Buche
Auch in anderen Zeiten zog der Eisenerzer Leopoldsteinersee prominente Gäste an. Direkt vorne am Parkplatz steht eine große Karte, inmitten der schroffen Felswand über dem Wasser ist die „Kaiserbuche“ eingezeichnet. Angeblich soll der junge Franz Josef bei der Jagd bis zu diesem Punkt aufgestiegen sein, wie Petra Loitzl vom Tourismusbüro der Gemeinde Eisenerz weiß. „Sein ehemaliges Jagdschloss ist heute das Postmuseum. Eisenerz war um die Jahrhundertwende ein beliebter Ort für die Sommerfrische.“

Fakten

• Anreise: Mit dem Auto ca. 80 Minuten ab Graz. Parkplatz vorhanden (4 Euro/Tag). Öffentlich: Ab Leoben fährt der Regio-Bus, Linie 820, Haltestation Münichtal Kaiserschildstraße (danach ca. 1,6 km zu Fuß), wochentags stündlich, sonntags alle zwei Stunden.
• Gastronomie: Restaurant Seestüberl direkt am Leopoldsteinersee, 038483135; Jausenstation am Ostufer.
• Sport/Freizeit: Bootsverleih Leopoldsteinersee, täglich 10 bis 18 Uhr, Infos und Anmeldung: 0664 8219501.
• Wanderweg um den See (ca. 4 km); zwei Klettersteige: Kaiser-Franz-Josef-Klettersteig (Schwierigkeit D, vier Stunden), Rosslochhöhlen-Klettersteig (Schwierigkeit D/E, 40 Minuten).
• Fischen verboten.

Wer sich einmal verliebt, der kommt wieder
Und das ist die Bergbau-Stadt auch heute wieder. Großveranstaltungen wie das Erzberg-Rodeo ziehen viele Gäste in die Region, wer sich einmal verliebt, kommt immer wieder – von nah und fern. Trotzdem ist hier nichts überlaufen. Es lässt sich gut wandern, klettern, im Seestüberl essen und trinken und für Kälteunempfindliche auch baden.

In einer Stunde umrundet man den See zu Fuß. Wer den Wasserweg bevorzugt, ruft Viktor Seebacher an – entweder er chauffiert, oder man tritt selber in die Tretboot-Pedale.