Kopfwäsche für Ärztin?

Krebspatientin in Gänserndorfer Klinik abgewiesen

Niederösterreich
12.06.2022 13:00

Für Aufregung sorgt der Fall von Andrea L. (47) im Bezirk Gänserndorf (Niederösterreich). Der Krebspatientin wurde eine notwendige Behandlung im medizinischen Zentrum verweigert, angeblich, weil sich die diensthabende Ärztin gegen eine Injektion am Feiertag sträubte. Eine Anfrage der „Krone“ bringt nun Licht in die peinliche Causa - und Rufe nach Veränderungen werden laut!

Andrea L. aus dem Marchfeld benötigt auch nach einer überstandenen Brustkrebsbehandlung samt Chemotherapie, Bestrahlungen und Operation eine medikamentöse Nachbehandlung. Dabei wird im strengen 28-Tage-Rhythmus mittels Injektion eine sogenannte Anti-Hormon-Therapie von medizinischem Personal verabreicht, Spezialisten braucht es aber keinen.

Weil nun aber der aktuelle Termin auf einen Feiertag fiel und der Hausarzt nicht zur Stelle war, versuchte L. es zum bereits dritten Mal bei der diensthabenden Stelle im medizinischen Zentrum Gänserndorf – immerhin die zentrale Anlaufstelle im Notfallbereich für einen ganzen Bezirk.

Grund: Neue Vorschrift
Doch diesmal wurde die Patientin plötzlich abgewiesen: „Ohne sich den Sachverhalt näher anzusehen, wurde mir die medizinische Leistung verwehrt. Als Grund wurde eine neue Vorschrift angeführt, nach der keine mitgebrachten Medikamente mehr verabreicht werden dürfen. Ein Blick in meine Krankenakte war wohl unmöglich“, so L.

Konsequenzen nach Eklat?
Auf Anfrage reagierte die Landesgesundheitsagentur nicht erfreut: „Wir bedauern die Unannehmlichkeiten, es gibt jedoch eine Anweisung, dass keine mitgebrachten Medikamente verabreicht werden - unter anderem, weil bei diesen keine Gewährleistung gegeben ist. Es gilt in diesen Fällen aber immer, die Notwendigkeit gegen die Risiken abzuwägen und dies mit den Patienten entsprechend zu erörtern, was in diesem Fall leider nicht geschehen ist“, heißt es.

Politik meldet sich zu Wort
Daher werde es auch noch ein Gespräch mit der diensthabenden Ärztin geben. Indes meldet sich auch die Politik zu Wort. FP-Mandatar Dieter Dorner ist erbost: „Von der besten medizinischen Versorgung sind wir im Bezirk Gänserndorf meilenweit entfernt. Wir brauchen endlich ein richtiges Spital!“

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