Behörden blockieren

„Ich werde weiter für meine Pferde kämpfen“

Salzburg
05.06.2022 07:00

Claudia Mantesso erwarb vor Jahren das landwirtschaftliche Anwesen ihrer Familie. Die Behörden blockieren den Kauf bis heute.

"Ich habe schon so unglaublich viel geweint wegen der ganzen Sache.“ Claudia Mantesso ist verzweifelt. Die Brambergerin erfüllte sich vor vier Jahren einen Herzenstraum – und kaufte rund ein Hektar Grünland. „Der Grund gehörte früher unserer Familie. Im Haus meines Opas bin ich aufgewachsen“, sagt die Pinzgauerin. Und doch steht Mantesso immer noch nicht im Grundbuch, das Geld für den Kauf liegt seit vier Jahren auf einem Treuhandkonto. Denn: Die Grundverkehrskommission genehmigte den Verkauf bislang nicht.

Behörden bremsen „echte Landwirtin“ aus

Mantesso ist Landwirtin und Pferdezüchterin. „Ich erfülle sämtliche Voraussetzungen, habe auch eine gültige Betriebsnummer“, sagt die Pinzgauerin. Warum die Behörden dennoch auf der Bremse stehen? Angeblich könne Mantesso den geforderten 25-Prozent-Anteil an Haushaltseinkommen aus landwirtschaftlicher Tätigkeit nicht erreichen. „Ein Irrsinn“, ist die Pinzgauerin außer sich.

In anderen Fällen war die Grundverkehrskommission bekanntlich weit weniger streng. Der Landesrechnungshof kritisierte in einem Bericht zu den Grundverkehrskommissionen im Pinzgau die mangelhafte Kontrolle von Grundstücksverkäufen heftig. Die „Krone“ berichtete bereits mehrfach über zweifelhafte Flächendeals. So ist etwa die Lebensgefährtin eines bekannten Pinzgauer Notars Besitzerin mehrerer landwirtschaftlicher Anwesen. Die SPÖ hat die Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) eingeschaltet. „Ich bin erschüttert, wie man mit echten Bauern umgeht“, sagt Landtagsabgeordnete Karin Dollinger. Mantesso selbst setzt ebenfalls auf die WKStA: „Ich werde weiter für meine Pferde kämpfen.“

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