Eine gehbehinderte Frau im Innsbrucker Saggen muss jeden Tag von der Rettung versorgt werden. Anwohner beobachten die Szenen und wünschen sich eine Lösung. Doch solange sich die Frau nicht helfen lassen möchte, ist wenig auszurichten.
Eine trostlose Szene beobachtet Klaus Hortner, Anrainer im Innsbrucker Stadtteil Saggen, Tag für Tag bei der Kreuzung der Schubertstraße mit der Erzherzog-Eugen-Straße: „Eine Frau, die gehbehindert ist und immer gegen 10 Uhr mit dem Bus in die Innenstadt fährt, kehrt gegen 22 Uhr wieder zurück. Aufgrund ihrer Behinderung und vermutlich weil sie auch übermüdet ist, schafft sie allerdings nie die 200 Meter bis zu ihrer Haustüre.“
Es kann ja nicht sein, dass jeden Tag die Rettungskräfte kommen müssen. Schließlich kostet ein derartiger Einsatz Geld.
Anwohner Klaus Hortner
Laut Hortner komme die Frau auch immer wieder zu Sturz: „Passanten helfen ihr dann auf und rufen die Rettung.“ Diese müsse fast täglich anrücken und der Frau in ihre Wohnung helfen. „Leider ist sie ein sehr sturer Mensch und nimmt keine Hilfe an“, klagt Hortner. Seit Monaten beobachtet der Tiroler die Szene. Nun hofft er, dass mithilfe eines „Tiroler Krone“-Berichtes irgendeine Einrichtung aktiv wird und sich um die Frau kümmert. „Es kann ja nicht sein, dass jeden Tag die Rettungskräfte kommen müssen. Schließlich kostet ein derartiger Einsatz Geld.“
Rotes Kreuz „kann nur auf die Angebote hinweisen“
Die „Tiroler Krone“ fragte beim Roten Kreuz nach. „In der Tat wird besagte Person häufig und regelmäßig durch Teams des Rettungsdienstes versorgt“, sagt Pressesprecherin Christine Widmann und rechnet vor, dass „bei rund der Hälfte aller Versorgungen ein Transport in das Krankenhaus stattfindet.“ In der anderen Hälfte der Fälle spreche sich die Frau gegen die Einlieferung in das Spital aus.
„Wir teilen einstimmig die Auffassung, dass für die Person weiterführende soziale Angebote evaluiert werden sollten“, verdeutlicht Widmann. Hierfür sei jedoch das Einverständnis der betroffenen Person erforderlich. „Als Rotes Kreuz können wir in einem solchen Fall lediglich Empfehlungen aussprechen und auf einschlägige Angebote immer wieder hinweisen“, verdeutlicht die Pressesprecherin.
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