Er wollte so cool sein wie seine neuen Freunde: Deshalb überfiel ein Lehrling (15), bewaffnet mit einer Schreckschusspistole, im März am Linzer Froschberg zwei Pensionistinnen. Von Richter Ralf Sigl gab es dafür am Donnerstag 15 Monate Haft, davon fünf Monate unbedingt. Der Richter gewährte dem Lehrling aber Haftaufschub, um Weisungen zu erfüllen.
„Ein Kavaliersdelikt liegt bei einem bewaffneten Raub nicht vor. Dass jemand damit ins Kriminelle einsteigt, ist ungewöhnlich“, wundert sich auch die Staatsanwältin. Zutrauen würde man es dem jungen Mann, der nun schweigsam vor dem Richter sitzt nicht.
Er hat aber ein Geständnis abgelegt: Am 8. März soll er zwei Pensionistinnen (80, 66) am Linzer Froschberg verfolgt haben und sie anschließend nach dem Weg zum Hauptbahnhof gefragt haben. Doch schon er nächste Satz war: „Ich will Geld!“ Gleichzeitig zog er seine Schreckschusspistole aus dem Hosenbund. Die Frauen gab ihm einige Geldscheine. Insgesamt soll er 65 Euro erbeutet haben.
Zweites Opfer schwor beim Leben seiner Mutter
Bereits am Vortag soll er mit der gleichen Masche eine 16-Jährigen überfallen haben. Doch dieser schwor beim Leben seiner Mutter, dass er nichts dabeihabe. Der junge Räuber gab auf.
Richtig erklären konnte der angeklagte nicht, wie er zu den Überfällen gekommen ist. Geldnot war ein Motiv. Und seine neuen Freunde in Niederösterreich, die alle bereits jemanden „abgezogen haben“ wollte er auch beeindrucken.
Chance durch Haftaufschub
Das Urteil lautete 15 Monate Haft, fünf davon unbedingt. Durch den Haftaufschub bekommt er die Chance, dass auch diese in eine bedingte Strafe umgewandelt werden, wenn er alle Auflagen erfüllt.
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