Wochenlang mussten die Ukrainerinnen Yuliia und Maryana warten, um nach ihrer Flücht in Österreich arbeiten zu dürfen. Jetzt haben sie die Jobhürden gemeistert und wollen ihren Helfern etwas zurückgeben.
Mitte März hatte Hubert Berger Yuliia und Maryana Arbeit angeboten. Es dauerte bis zum 20. April, dass die beiden Ukrainerinnen bei ihm auch arbeiten durften. Berger, Unternehmer aus Lofer, ist für seine Schokolade über die Grenzen des Pinzgauer Saalachtals hinaus bekannt. Er wollte Yuliia und Maryana gleich vom Fleck weg für seine Schoko-Produktion engagieren (die „Krone“ berichtete).
Die beiden Frauen, samt Yuliias Mutter Tettiana, waren mit drei Kindern (4, 11 und 15 Jahre alt) Anfang März aus Charkiw vor dem Krieg geflohen. Ihre Männer blieben zurück. In St. Martin bei Lofer fanden sie am achten März ein temporäres, zweites Zuhause.
Das Warten auf die „Blaue Karte“ und den Bescheid
Über zwei Monate später sind die Kinder beim Fußballtraining im Ort mit dabei und besuchen die Schulen. Auch die Frauen sind, so gut es in der kurzen Zeit geht, integriert. Das Wichtigste für die Ukrainerinnen: ihr Arbeitsplatz. Sie wollen dem Staat nicht auf der Tasche liegen und auch etwas zurückgeben. Die Hilfe der Bevölkerung von St. Martin und Lofer war riesig.
„Lange hieß es: Bitte warten! Zuerst auf die Blaue Karte, dann auf die Beschäftigungsbescheinigung des AMS“, erklärt Hubert Berger. Schnell und unkompliziert sollten Arbeitskräfte aus der Ukraine in Betriebe integriert werden. Im Fall der beiden Frauen war dem nicht so. Das Warten auf die „Blaue Karte“ dauerte drei Wochen, der Beschäftigungsbescheid weitere zwei Wochen. So wie Yuliia, Maryana und Hubert Berger ergeht es zig Ukrainern und ihren zukünftigen Arbeitgebern. Eine Anstellung zieht sich über Wochen.
236 geflüchtete Ukrainer arbeiten in Salzburg
Beim Salzburger Arbeitsmarktservice sind mit Beginn der Woche 236 ukrainische Geflüchtete als „in einer Beschäftigung“ registriert. Alle haben sie eines gemein: Seit ihrer Registrierung in Österreich mussten sie mehrere Wochen auf Arbeitsbescheid und auch Einkommen warten. Etwa 230 freie Jobs für Ukrainer haben Salzburgs Unternehmen noch angemeldet. Vornehmlich in Hotellerie und Gastronomie.
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