Einen regelrechten „Wort-Kampf“ mit dem Tiroler Landesgericht liefert sich ein Angeklagter. Er unterstellt sowohl Polizisten als auch der Staatsanwältin Lügen. Im Grunde geht es aber nur um eines: Er klemmte einem Polizisten den Arm in seinem Wohnmobilfenster ein, als dieser ihm ein schriftliches Urteil zustellen wollte.
Über Rechtsfragen diskutiert der Angeklagte mit Richterin und Staatsanwältin, der Verteidiger steht unbeholfen daneben und versucht, den Redefluss seines Mandanten zu unterbrechen. Vergebens.
Er fordert Gutachten um Gutachten, will sogar zu einem Lügendetektortest, legt ein Statement vor, zitiert aus Büchern und hat offenbar alles andere als Vertrauen in Exekutive und Judikative. So behauptet er bezüglich der Aussagen der drei Polizisten, von denen er einen verletzt hat: „Die drei süßen kleinen Kerlchen lügen.“
Was eigentlich passierte
Der Beamte wollte dem Angeklagten ein Urteil ins Wohnmobil reichen, das in dessen Abwesenheit gefällt worden war. Doch statt die Unterlagen entgegenzunehmen, klemmte er den Arm des Polizisten im Fenster ein, wobei auch die Armbanduhr Schaden nahm.
Der Angeklagte meldet schon volle Berufung an, bevor die Richterin das Urteil ausspricht: 1440 Euro Geldstrafe, 483 Euro Schmerzensgeld. Dem Gericht will er in den kommenden 14 Tagen noch eine Liste aller Falschaussagen der Beamten zukommen lassen.
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