
Die alten Griechen legten durch die Darstellungen ihrer männlichen Heldenfiguren und Götter den Grundstein dafür, dass ein Idealbild des Mannes entstand, dessen Körperbild von Stärke und physischer Überlegenheit geprägt wurde. Über Jahrhunderte hinweg wurde diese Vorstellung zuerst primär durch die bildenden Künste und folglich durch Film und Werbung weitergetragen. 1984 kam durch einen blonden, 1,75 Meter großen deutschen Sänger und Schauspieler die Frage auf: „Wann ist denn jetzt ein Mann ein Mann?“ Herbert Grönemeyer traf mit seinem Song „Männer“ den Nerv der Zeit.
Tiroler verkörpert Rolle des Influencers „Hank Haberer“
Wenn man nun dem 1,90 Meter großen, muskelbepackten Schauspieler Philipp Dornauer gegenübersitzt, schießen einem automatisch die zuvor geschriebenen Sätze durch den Kopf. Der 30-jährige gebürtige Sellrainer entspricht in seinem Äußeren all dem, was man im herkömmlichen Sinne unter einem „schönen Mannsbild“ versteht. Dieses Klischee bedient der 30-jährige Schauspieler, der in seinem Geburtsland zuletzt bei den Telfer Volksschauspielen 2019 in Felix Mitterers „Verkaufte Heimat“ brillierte, nun ab dieser Woche im Film „Geschichten vom Franz“ in den Kinos.
19 Bücher mit einer Auflage von 2,5 Millionen Stück schrieb Christine Nöstlinger zwischen 1984 und 2011 über den lockigen Kinderheld, der wegen seiner kleinen Körpergröße und piepsigen Stimme gehänselt wird. Autorin Sarah Wassermair hat daraus ein Drehbuch mit zeitgemäßen Themen gemacht. So kommt etwa ein Influencer namens „Hank Haberer“ vor, der von Dornauer verkörpert wird. Das 10-Schritte-Programm des Influencers scheint für Franz die Lösung zu sein. Demnach muss man nur gut trainiert sein, weniger lieb sein sowie sein Ding durchziehen und schon wird man ein echter, ein richtiger Mann, der respektiert wird.
Was ist Männlichkeit? Muss man so sein, wie einen die Gesellschaft definieren will?
Philipp Dornauer
„Hank Haberer“ begleitet von nun an Franz in dessen Tagträumen und hilft ihm, ein richtiger Mann zu werden. Aber ob das tatsächlich der richtige Weg ist? Darauf antwortet Dornauer: „Was ist Männlichkeit? Muss man so sein, wie einen die Gesellschaft definieren will? Die Frage, die wir uns beim Dreh gestellt haben, bewegt sich natürlich im klassischen Grönemeyer-Thema, welches hier auch für Kinder verständlich umgesetzt wurde und als ein Plädoyer für den Erhalt der Individualität gesehen werden kann.“
Musik zum Film stammt vom „Wanda“-Sänger
Neben einem großartigen 9-jährigen Jossi Jantschitsch in der Rolle des Franz kann man die Publikumslieblinge Ursula Strauss und Simon Schwarz als dessen Eltern sehen. Die Musik zum Film stammt von Marco Wanda, dem Sänger der heimischen Band „Wanda“, der ein erklärter Nöstlinger-Fan ist.
Der Kinostart für „Geschichten von Franz“ ist in Österreich und Deutschland am kommenden Donnerstag, den 14. April.
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